Das Visier

von bogenundpfeile.de

Tipps & Tricks, Ratgeber und Kaufberater für den Bogensport

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Das Visier für einen Compoundbogen hat andere Anforderungen zu erfüllen als ein Visier für ein Recurvebogen. Ein Recurve-Visier kann NIEMALS für einen Compound genutzt werden. Der Compound wird häufig mit 50 lbs und mehr geschossen, die bei einem Abschuss entstehende Energiemenge muss vom Bogen und von allen Anbauteilen, also auch das Visier, abgefangen werden.

Ein Compoundvisier muss daher sehr stabil gebaut sein und muss aus einem kompletten Steg bestehen. Im Gegenzug hierzu besteht ein Recurvevisier häufig aus einem gelochten Steg, um Gewicht zu sparen.

Visier für den Compoundbogen

Für ein gutes Compoundvisier kommt es in erster Linie auf Präzision an. Wer einen Compoundbogen schießt, hat es mit harter Konkurrenz zu tun. Da der Bogen von Natur aus ein präzises Schießen zulässt, werden im Compoundbereich immer sehr hohe Ergebnisse geschossen und nur wenige Ringe trennen die ersten 20 Schützen in den Ergebnisslisten. Das Visier trägt entscheidend zu einem guten Schussergebnis bei. An einem Visier darf der Compoundschütze daher nicht sparen und darf sich von vorne herein auf einen Preis jenseits der 200 Euro-Marke einstellen. Alles, was billiger ist, wird sich eher nicht lohnen!

Unten sind ein paar Compoundvisiere abgebildet. Ein Compoundvisier beinhaltet ein Scope. Das Scope ist eine Vergrößerung, die von einem Anfänger nicht zu groß gewählt werden darf, sonst sieht man nur noch Gold und kann seine Scheibe und seine Zielauflage nicht mehr finden. Nur der geübte Compoundschütze kann eine starke Vergrößerung bewältigen.

Der Tunnel, in dem sich das Scope befindet, sollte bei einem Feldbogen- oder 3D-Schützen besser schwarz sein. Sonst kann die blendende Sonne die eingebaute Wasserwaage zum Leuchten bringen, so dass man das Ziel nicht mehr sieht!

Compoundvisiere

Dem kann der Bogenschütze natürlich entgegenwirken, in dem er den Tunnel mit einem Klebeband abdeckt, aber in der freien Natur kann die Sonne einem Compoundschützen in der Tat sehr in die Quere kommen. Eine leuchtende Wasserwaage ist wirklich sehr hell.

Schießt man in der Wintersaison in der Halle, dann freut man sich über jedes Lux an Licht, das man bekommen kann. Für die Halle wünscht sich der Compoundschütze daher häufig einen durchsichtigen Scopetunnel, da dieses zusätzliches Licht das Zielen enorm unterstützt.

Die im Scope eingebaute Wasserwaage gibt es in verschiedenen Farben und ist Geschmackssache. Der Compoundschütze muss jedoch die Wasserwaage beim Schuss im Auge behalten, sonst überholen ihn die Mitstreiter. Die Wasserwaage erlaubt dem Compoundschützen in jeder Situation, den Compound in der Waage zu halten und trägt so zu dem im Compoundbereich erforderlichen präzisen Schussbild bei.

Das Scope sollte ein 3D-Scope sein und in drei Richtungen verstellbar sein. Im Gelände steht der Bogenschütze beim Feldbogenschießen oder beim 3D-Schießen schräg und hat Bergauf- oder Bergabschüsse. Das Scope muss so eingestellt werden können, dass auch bei Neigung des Bogens nach oben oder unten die Wasserwaage in der Waage steht.

Zudem muss bei der Justierung der Wasserwaage darauf geachtet werden, dass die Wasserwaage im Verhältnis zur Sehne die Waage misst. Das Visier könnte ja schräg montiert sein, dann hält der Compoundschütze zwar die Wasserwaage, aber nicht den Compound in der Waage.

Ganz Wichtig

Die Präzision des Visiers. Wenn man vier Klicks in die eine Richtung macht und anschließend wieder vier Klicks zurück stellt, muss das Visier wieder an der identischen Position stehen. Das leisten nur hochwertige Visiere und keine Billigprodukte. Die Qualität des Visiers ist sehr wichtig für den Compoundschützen!

Eine Visierempfehlung

Die Visiere von ShureLock (der „Mercedes“ unter den Visieren) oder das ebenso gute, preiswertere Shibuya-Visier.

Noch einen wichtigen Hinweis zu PIN-Visieren. Nach dem Reglement des DSB ist nur ein PIN pro Visier zugelassen. Dieser PIN darf auch nicht länger als 2 cm sein. Es gibt im Handel PIN-Visiere, die mehrere Leuchtpins im Scope integriert haben. Diese Scopes sind vorteilhaft im Gelände und helfen bei Entfernungsabschätzungen, sind aber leider beim DSB nicht erlaubt. Sie dürfen hingegen beim DFBV und bei 3D-Turnieren verwendet werden. Wer also Feldbogen oder WA (FITA) Halle schießen möchte, darf dann ein PIN-Visier nicht benutzen.