Wettbewerbe im Bogenschießen

von bogenundpfeile.de

Tipps & Tricks, Ratgeber und Kaufberater für den Bogensport

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Wer das Bogenschießen als Sportart für sich entdeckt, wird sich auch die Frage stellen, ob es Wettbewerbe gibt, in denen man persönlich gefordert wird und in denen man seine persönliche Schießleistung mit anderen Bogenschützen messen kann. Das Bogenschießen ist sehr vielfältig und es gibt eine Reihe von unterschiedlichen Disziplinen, die ein interessierter Bogenschütze wahrnehmen kann. Die Wettbewerbe unterteilen sich nach den Hallendisziplinen im Winter sowie im Freien, als auch nach den jagdlichen Disziplinen im Gelände.

Übersicht der Wettbewerbe im Bogenschießen

Folgend bieten wir dir eine Übersicht der verschiedenen Wettbewerbe im Bogenschießen.

Hallenturniere

Hallenturniere
Hallenturniere

Bogenschießen in der Halle wird im Winter (ca. Oktober bis ca. März) ausgeübt. In dieser Zeit werden verstärkt Turniere für die Halle angeboten. Die Hallensaison wird auf die 18-m-Distanz und manchmal auch auf die 25-m-Distanz angeboten. Diese kurzen Entfernungen können mit allen Bögen gut erreicht werden. Äußere Einflüsse wie Wind gibt es in der Halle nicht. Wer sich für Wettbewerbe beim Bogenschießen interessiert, für den sind die Hallenturniere ein guter Einstieg in den Wettkampfsport. Bei dieser Disziplin werden pro Turnier 60 Pfeile geschossen, unterteilt in zwei Durchgängen zu je 3 Pfeilen pro Passe.

30 m Turniere im freien

30 m Turniere im freien

Die 30m – Turniere sind ebenfalls für Einsteiger in den Turniersport zu empfehlen. Diese (für Bogenschützen) noch recht kurze Distanz auf eine im Verhältnis große Zielauflage (80 cm) wird im Freien ausgeführt. Hier muss der Bogenschütze mit Wind (Böen), wechselnden Lichtverhältnissen (starke Sonnenstrahlung, Wolken) und eventuell mit Regen zurechtkommen. Es werden pro Turnier 72 Pfeile in zwei Durchgängen zu je 3 Pfeilen pro Passe geschossen.

50 m Turniere im freien

50 m Turniere im freien
50 m Turniere im freien

Die 50-m-Turniere werden recht selten ausgeschrieben und stellen eine sportliche Herausforderung für den Bogenschützen dar. Auf 50 m wird die gleiche Auflage wie auf 30 m genutzt (80 cm); auf diese Distanz trennt sich unter den Bogenschützen „die Spreu vom Weizen“, da die Auflage im Verhältnis zur Distanz bei dieser Entfernung recht klein ist.

Auch hier werden bei Turnieren 72 Pfeile unterteilt in zwei Durchgängen zu je 3 Pfeilen pro Passe geschossen.

70 m Turniere im freien

Die 70-m-Turniere sind die olympische Entfernung. Auf diese Distanz werden die bedeutenden Meisterschaften (Kreis-, Bezirk-, Landes- und Deutsche Meisterschaft) ausgetragen und es werden recht viele Scheibennadelturniere auf diese Distanz angeboten.

Auf 70 m wird eine 1,22 m große Zielauflage verwendet. Diese ist im Verhältnis zu der 50 m Distanz recht groß, daher erreichen viele Turnierschützen auf der 70-m*Distanz eine ähnliche Ringzahl wie auf der 50-m-Distanz.

Auf den 70 m muss man für ein gutes Abschneiden schon über Erfahrung verfügen, gut abgestimmtes Pfeilmaterial verwenden und der Bogen sollte mindestens um die 30 lbs (besser 40 lbs) vorweisen. Diese Turniere sind für den fortgeschrittenen Bogenschützen zu empfehlen.

Auf dieser Distanz werden 72 Pfeile in zwei Durchgängen geschossen. Bei einer Passe werden aber im Gegensatz zu den Kurzdistanzen 6 Pfeile geschossen.

Aufgrund der langen Distanz ergibt sich eine hohe Flugbahn und eine längere Flugzeit des Pfeils. Aus diesem Grund ist es wichtig, über gut abgestimmtes Material und über Erfahrung im Umgang mit Wind und Wetter zu Verfügen.

Bogenschützen, die starke Wurfarme beherrschen, erhalten durch den schnelleren Pfeil und die kürzere Flugzeit einen Vorteil.

Kurz – FITA (WA)

Kurz - FITA (WA)
Kurz – FITA (WA)

Bei der Kurz-FITA (WA) wird ein „halbes FITA-Turnier“ geschossen. Dahinter versteckt sich ein Turnier, das in einem Durchgang auf 50 m und in dem anderen Durchgang auf 30 m geschossen wird. Auf beiden Distanzen wird die 80-cm-Auflage verwendet.

Die Kurz-FITA (WA) ist für Einsteiger in den Turniersport gut geeignet, da man noch nicht ein so kompletter Bogenschütze für eine erfolgreiche Turnierteilnahme sein muss.

Es werden 36 Pfeile auf 50 m und 36 Pfeile auf 30 m zu je 3 Pfeilen pro Passe geschossen.

Für eine Kurzfita können bei einem offiziellen Scheibennadelturnier auch Leistungsabzeichen erworben werden.

WA im Freien (früher FITA im Freien)

WA im Freien (früher FITA im Freien)

Die WA (früher FITA) ist die Königsdisziplin, hier werden vom Bogenschützen an einem Tag 4 Distanzen zu je 36 Pfeilen verlangt. Für die Herren müssen die Distanzen 90 m; 70 m; 50 m und 30 m absolviert werden, die Damen müssen die Distanzen 70 m; 60 m; 50 m und 30 m schießen.

Für die Jugend und für Blankbogenschützen gibt es abweichende Distanzen und Scheibenauflagen. müssen die Distanzen 70 m; 60 m; 50 m und 30 m schießen. Für die Jugend und für Blankbogenschützen gibt es abweichende Distanzen und Scheibenauflagen.

900er-Runde (American Round)

900er-Runde
900er-Runde

Die 900er-Runde ist für Einsteiger in den Turniersport ein ähnlich gutes Turnier, wie die 30 m. Bei der American Round werden geschossen:

Recurve und Compound: je 30 Pfeile auf 60, 50, 40 Meter; 122er Auflage

Blankbogen: je 30 Pfeile auf 50 ,40 , 30 Meter; 122er Auflage.

Geschossen werden 3 Pfeile pro Passe.

Da die große 122-cm-Auflage auf allen Distanzen geschossen wird, ist das Erfolgserlebnis größer als beim Schießen auf die kleinere 80-cm-Auflage. Hierbei handelt es sich um eine offizielle Turnierform, für die auch FITA-Scheibennadeln (WA) geschossen werden können. Diese Turnierform wird in Deutschland verhältnismäßig selten angeboten.

Feldbogen nach WA

Feldbogenschießen
Feldbogenschießen

Das Feldbogenschießen ist eine jagdliche Sportart. Es findet nicht mehr auf einem abgesperrten Schießplatz und auf die farbigen Ringscheiben statt, sondern im Wald und auf der Wiese. Hier sind die Distanzen nicht so fest vorgegeben, wie es bei den WA-Turnieren der Fall ist. Das Feldbogenschießen wird häufig in zwei Runden ausgetragen, einer „unbekannten Runde“ und einer „bekannten Runde“. Bei der unbekannten Runde muss der Bogenschütze die Entfernung zum Ziel schätzen, wobei die Entfernungen generell im kleineren Bereich bis maximal 40 m liegen. Bei der bekannten Runde können durchaus Distanzen bis 65 m geschossen werden.

Beim Feldbogenschießen kommt neben der Entfernungsabschätzung auch noch die Neigung der Zielscheibe und auch die Problematik der Steilschüsse hinzu (bei einem Steilschuss verkürzt sich de Entfernung).

Das Feldbogenschießen kann mit jedem Bogentyp betrieben werden. Es gibt bei einem Turnier insgesamt 24 Stationen, an denen der Bogenschütze jeweils drei Pfeile schießt.

3D – Bogenschießen

3D - Bogenschießen
3D – Bogenschießen

Das 3D – Bogenschießen ist eng mit dem Feldbogenschießen verwandt. Beim 3D-Bogenschießen wird jedoch nicht auf Zielscheiben geschossen, sondern auf Nachbildungen von Tieren.

Der Bogenschütze kann maximal 3 Pfeile auf eine Tierfiguren schießen, je früher der Pfeil trifft, umso höher ist die Punktzahl, die der Bogenschütze bei einem Treffer erhalten kann. Trifft der Bogenschütze die Kill-Zone, erhält er mehr Punkte als bei einem Körpertreffer

Beim 3D-Bogenschießen muss der Bogenschütze ebenfalls die Entfernung abschätzen und die Geländeform beachten.

Das Bogenlaufen

Das Bogenlaufen ist unterteilt in einen Laufteil und einem Schießteil. Beim Bogenlaufen gibt es als Zielscheibe nur die Unterscheidung „Hit and Miss“, also getroffen oder vorbei. Trifft ein Pfeil beim Bogenlaufen nicht, so muss der Bogenläufer in die Strafrunde und darf erst anschließend den Parcour fortsetzen.

Clout – Schiessen

Das Clout-Schießen stammt aus dem Mittelalter. Dabei geht es darum, den Pfeil möglichst nahe an eine in 180 Yard (ca. 165 m) entfernte Fahne zu schießen (clout; altertümlich, despektierlich im Sinne von „Lappen“ ). Jeder Bogenschütze hat drei Pfeile, die er in einem Winkel von ca. 45° auf die Fahne schießt. Bei diesem Winkel kann man kein Visier verwenden, man ist auf die eigenen Wahrnehmungen und Abschätzungen angewiesen. Bei Rückenwind muss der Bogenschütze etwas höher und bei Gegenwind etwas tiefer anhalten. Die Trefferaufnahme geschieht mit einem Seil, das im Abstand von 1 Yard (0,9144 m) Knoten besitzt. Je näher der Fahne der Pfeil steckt, umso höher die Wertung.

Diese Disziplin wird überwiegend mit Landbogen ausgeübt und ist eher eine traditionelle Disziplin.