Finalschießen

von bogenundpfeile.de

Tipps & Tricks, Ratgeber und Kaufberater für den Bogensport

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Um das Bogenschießen für Zuschauer und die Bogenschützen interessanter zu gestalten, wurde das Finalschießen eingeführt, das bei Landesmeisterschaften und Deutschen Meisterschaften für die Schützenklasse und die Damenklasse angewendet wird. Nach dem Wettkampf wird ein Face-to- Face-Finalschießen durchgeführt; der Sieger kommt eine Runde weiter und der Verlierer scheidet aus.

Das Finalschießen wird nicht bei jedem Verband ausgetragen, findet jedoch immer mehr Zuspruch. Die WA (Weltverband der Bogenschützen) trägt die Weltcups und die olympischen Spiele nach einem ähnlichen Reglement aus.

Finalschießen WA

Ergebnisaushang nach der Qualifikation. Hier das Ergebnis Damenklasse bei der Landesmeisterschaft WA im Freien des RSB in Oberhausen 2009.

Zielscheiben mit zusätzlichen Nummern für die Anzeige der aktuellen Ringzahl. Hier ein Bild vor dem Finalschießen.

WA (FITA) Finalschießen der 16 besten Recurveschützen bei der Landesmeisterschaft des RSB 2009 in Oberhausen.

Hier wurden von den Finalteilnehmern nach die aktuelle Ringzahl nach der Trefferaufnahme eingestellt.

Der Wettkampf (beim Deutschen Schützenbund (DSB) die 70 m mit 2 x 36 Pfeilen) dient nur zur Qualifikation, um die Finalschützen zu ermitteln. Wie viele Bogenschützen am Finale teilnehmen dürfen, ist von der Ausschreibung abhängig. Häufig werden in der Schützenklasse (Herren Recurve) die besten 16 Bogenschützen, in der Damenklasse Recurve und in der Compoundklasse die besten 8 Bogenschützen für das Finalschießen zugelassen.

Das Finalschießen wird auf 70 m ausgetragen. Dabei trifft der erste der Qualifikationsrunde auf den letzten der Qualifikation (z. B. den 16.). Der zweitbeste Bogenschütze trifft auf den vorletzten Bogenschützen der Qualifikation, usw.

Das Finalschießen wird seit dem Sportjahr 2010 im Satzsystem ausgetragen. Es werden insgesamt 3 Sätze auf die Wettkampfentfernung ausgetragen, der Sieger erhält 2 Punkte und bei Punktegleichzeit erhalten beide einen Punkt. Wer nach 3 Sätzen die meisten Punkte hat, kommt eine Runde weiter. Sollten beide Bogenschützen Punktgleich sein, so wird ein Entscheidungspfeil geschossen und die Entfernung zur Mitte gemessen, derjenige der näher an der Mitte ist, kommt eine Runde weiter.

Um die Duelle für den Zuschauer zu visualisieren erhalten die Zielscheiben zusätzliche Nummern. Wenn die Bogenschützen nach der Passe zur Trefferaufnahme schreiten, werden die aktuellen Punktzahlen von den Bogenschützen auf den Nummern umgeklappt. Diese Nummern sind groß genug, dass sie auch aus größerer Entfernung vom Zuschauer wahrgenommen werden können.

Zu Beginn des Finalschießens werden jeweils zwei Bogenschützen auf eine Scheibe eingeteilt und es findet eine erneute Einschießpasse statt. Die Bogenschützen dürfen sich also mit der Scheibe, der Witterung und den Lichtverhältnissen vertraut machen.

Nach der 1. Runde verbleiben die Gewinner auf der Scheibe. Die Finalteilnehmer wechseln also nicht die Scheibe, sondern bleiben immer auf der gleichen Scheibe. Die nächste Runde und die folgenden Runden des Finals finden damit als Fernduell statt.

Das Finalschießen ermöglicht es auch einem vermeintlich schwächeren Bogenschützen, eine Meisterschaft zu gewinnen. In einem direkten Duell kann Einiges passieren und die Favoriten müssen immer gegen einen Bogenschützen antreten der nichts zu verlieren hat und deswegen häufig über sich hinaus wächst, aus dem Fußball kennt man das Phänomen aus dem Pokalwettbewerb. In der Regel setzten sich dennoch die Favoriten durch, aber das eine oder andere Mal wächst ein Bogenschütze über sich hinaus und kann über drei Sätze den vermeintlich besseren Bogenschützen dominieren.

Das Ziel bei einem Wettkampf mit anschließendem Finalschießen ist es nicht, den Qualifikations-Wettkampf zu gewinnen, sondern die Qualifikation für das Finalschießen zu erlangen um dann im Finalschießen möglichst weit zu kommen.