Funktionsweise des Stabilisator

von bogenundpfeile.de

Tipps & Tricks, Ratgeber und Kaufberater für den Bogensport

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Diese komischen langen Dinger an einem Bogen nennt man Stabilisator; ein Stabi dient keineswegs der Angeberei sondern ist ein wichtiges Teil beim Bogenschießen. Der Stabilisator darf an Recurvebögen mit Visier, also auf dem olympischen Bogen geschossen werden. Natürlich ist der Stabilisator auch auf dem modernsten und technisch ausgereiftestem Bogentyp, dem Compoundbogen, erlaubt und geradezu Pflicht. Auf dem Blankbogen ist der Stabilisator nur dann erlaubt, wenn der Bogen im entspannten Zustand durch einen 12 cm dicken Ring passt. Für Blankbogen gibt es besondere Stabilisatoren, die diese Norm erfüllen, natürlich sind diese nicht so effektiv wie die langen Stabilisatoren.

Stabilisator, die Funktion auf einem Bogen

Ein Stabilisator verbessert das Schießergebnis enorm, dies wird hauptsächlich durch die Steigerung des Gewichts am Bogen erreicht. Dadurch ist der Bogenschütze in der Lage, den Bogen im Moment des Auszugs und in der Ankerposition sehr ruhig zu halten. Grundsätzlich hat jeder Bogenschütze einen Vorteil, je schwerer der Bogen ist. Die Grenze ist allerdings die Beherrschbarkeit des Sportgeräts. Ein Stabilisator darf den Bogen nicht so schwer machen, dass der Bogenschütze das Gesamtgewicht nicht mehr bewältigen kann und beim Bogenschießen wackelt.

Der Stabilisator nimmt weitere Funktionen war. Zum einen verlagert der angebaute Stabilisator das Drehmoment durch die Gewichtsverteilung des Bogens nach vorne. Dadurch fällt der Bogen nach dem Abschuss nach vorne in die gewünschte Fallposition. Bei einem Blankbogen oder Barebow, wo es keinen Stabilisator gibt, fällt der Bogen nach hinten. Dies ist für den Schussablauf des Bogenschützen unangenehm, der Ablauf ist flüssiger, wenn der Bogen nach vorne kippt und das Bogenschießen wird präziser.

Weiterhin dämpft der Stabilisator die Schwingungen des Bogens. In dem Moment des Abschusses werden enorme Kräfte im Bogen frei und der Bogen schwingt sehr stark. Diese Schwingungen werden über den Stabilisator gedämpft. Die Schrauben am Bogen und den Anbauteilen müssen weniger Schwingungen aushalten und halten aus diesem Grunde auch länger, die Schrauben müssen nicht so häufig nachgezogen werden. Entsprechendes gilt für die Sehnen und Gelenke des Bogenschützen. Ein über einen Stabilisator gedämpften Bogen leitet weniger Schockwellen auf den Arm des Bogenschützen. Dies verlängert den Spaß an dem Sport. Insbesondere bei sehr kräftigen Bögen (über 30 lbs) ist ein langer Stabilisator zu empfehlen.

Die Montage

Hier in drei Bildern die Montage eines Stabilisators der Fa. Beiter. Es gibt unterschiedliche Stabilisatoren von verschiedenen Herstellern. Alle stabilisieren den Bogen und verbessern das Treffen beim Bogenschießen.

Der hier gezeigt Stabilisator hat einen Vorbau. Der wird direkt am Bogen montiert, um die V-Bar weiter weg vom Mittelteil zu positionieren. Dort hat die V-Bar für die seitliche Führung einen größeren Nutzen. Der Bogenschütze hat dann weniger Schiefstellungen nach links und rechts und hält den Bogen stabiler, auch in der Horizontalen. Dann kommt der eigentliche Stabilisator.

Die Länge des Stabilisators sollte mit dem Zuggewicht in Übereinstimmung gebracht werden. Für geringere Zuggewichte im Bereich von 20 – 30 lbs sollte der Stabilisator doch deutlich kürzer sein.

Bei höheren Zuggewichten, also ab 30 lbs bis 40 lbs, oder sogar noch darüber hinaus, sollte der Stabilisator länger werden (oder Gewichte an die Spitze).

Es kommt bei dem Stabilisator darauf an, dass der Bogenschütze im Anker eine stabile Position einnehmen kann. Der Bogenschütze sollte das subjektive Gefühl empfinden, dass sich der Bogen neutral verhält und nicht nach vorne und nicht nach hinten „zieht“.

Hier rechts abgebildet ist ein Stabilisator der Fa. Beiter. Es gibt auch andere Hersteller die schmälere Stabilisationen herstellen die dem seitlichen Wind weniger Angriffsfläche geben.