Aufwärmtraining

von bogenundpfeile.de

Tipps & Tricks, Ratgeber und Kaufberater für den Bogensport

Werbung*

Im Bogensport wird das Aufwärmen häufig vernachlässigt, insbesondere im Winter bei den knappen Hallenzeiten wird auf ein gutes Aufwärmtraining verzichtet. Wer auf das Aufwärmen verzichtet, muss sich mit den ersten Schüssen aufwärmen und den Körper auf die kommende Leistung vorbereiten. Der Körper benötigt im allgemeinen ca. 15 min um die Gelenke richtig zu schmieren und die Muskeln gut zu aktivieren. Wer sich aufwärmt, verfügt bereits mit den ersten Pfeilen über verbesserte Koordinationsfähigkeiten, Feinmotorik und Sensorik. Dadurch ist das Training effektiver und bei Turnieren werden bessere und konstantere Ergebnisse erzielt. Allerdings gilt dies nur, wenn der Körper und der Bogenschütze an ein Aufwärmtraining gewöhnt ist.

Bogensport: Aufwärmen beim Kadertraining mit der deutschen Bogen-Nationalmannschaft

Der Tag bei einem Kadertraining beginnt für die Kaderathleten morgens um 07:00 Uhr mit einem 10 min Lauf vor dem Frühstück. Dieser angenehm und nicht auf Leistung ausgerichtete Lauf hat den Sinn, den Körper insgesamt zu aktivieren um so für den Tag gerüstet zu sein. Das Aufwärmtraining beginnt somit schon kurz nach dem Aufstehen. Anschließend folgt das Frühstück und dann findet man sich gegen 8:30 Uhr gemütlich in der Trainingshalle ein. Die Kaderathleten beginnen mit ca. 15 min Tischtennis spielen das Training. Bei diesem Spiel wird der Körper wiederum aktiviert und gleichzeitig auch zusammen mit Spaß die Auge-Hand Koordination trainiert und verbessert.

Anschließend findet das gemeinsame Aufwärmen in einem großem Kreis statt. Jeder Teilnehmer benennt eine Übung (z. B. Armkreisen) das dann für jede Muskelgruppe für ca. 10 Sekunden ausgeführt wird. Dann nennt der nächste Teilnehmer die nächste Übung, damit kommt zum einen Abwechslung in den Trainingsalltag und zum anderen bleibt auch das Gehirn der Teilnehmer gefordert. Eine Übung die schon gemacht wurde, wird kein zweites Mal ausgeführt, da müssen alle Teilnehmer aufmerksam bleiben. Das Aufwärmtraining beim Bogenschießen nimmt ca. 10 min in Anspruch und ist darauf ausgelegt, die Muskeln, die Sehnen und Bänder und das Gehirn zu aktivieren. Es gibt keine belastenden Übungen die den Puls nach oben schnellen lassen, wie z. B. Laufübungen. Beim Bogensport geht es nach dem äußeren Schein eher ruhig zu, die größte Pulstreibende Übung sind maximal 10 Kniebeugen oder ab und an mal 10 Liegestützen.

Es gibt eine Vielzahl von Übungen, die für den Bogensport geeignet sind, diese sind in dem Buch „Fitness für Bogenschützen“ von Jens Melies wunderbar dargestellt und beschrieben. Jede Übung wird für ca. 10 Sekunden (nicht länger) ausgeführt und dann sowohl für rechts als auch für links, bzw. zuerst in die eine Richtung und anschließend in die Gegenrichtung ausgeführt. Die Aufwärmübungen werden ca. 10 min ausgeführt, anschließend wird bis zum Training mit dem Bogen noch weitere 10 min gewartet. Der Körper muss die Gelenke „schmieren“ und die Blutzirkulation und die Muskeln aktivieren, dafür muss man dem Körper gute 10 min Zeit geben.

In den 10 min zwischen Aufwärmen und Trainingsbeginn verwenden die Kaderathleten für individuelles Aufwärmtraining. Dies wird in der Regel mit dem Deuserband ausgeführt, aber auch Jonglierübungen sind dabei.

Das individuelle Aufwärmtraining der Bogensport Nationalmannschaft

Hier sind einige Bilder des individuellen Aufwärmtrainings zu sehen. Die meisten verwenden die Deuserbänder um die Muskeln weiter zu erwärmen bzw. nicht abkühlen zu lassen.

Um etwas Farbe in den Sport zu bekommen, werden Jonglierübungen mit Tüchern ausgeführt. Hierbei wird vom Sportler ebenfalls wieder Konzentration verlangt und die Koordination von Auge und Hand trainiert. Je mehr Fähigkeiten der Sportler im Feinmotorischen Bereich besitzt, je höher die Konzentrationsfähigkeit um so erfolgreicher kann man als Bogenschütze den komplexen Bewegungsablauf umsetzen.

Koordinations- und Gleichgewichtsübungen

Wer erfolgreich Bogenschießen ausüben möchte, darf nicht nur mit dem Bogen auf Zielauflagen schießen. Es kommt darauf an, sich insgesamt zu Verbessern und hierzu gehören die Verbesserung von:

  • dem Gleichgewichtssinn
  • die Koordinationsfähigkeit
  • die allgemeinen motorischen Fähigkeiten

Dies geschieht z. B. mit dem Bogenschießen auf einem Luftkissen (siehe Bild links). Das Luftkissen gibt dem Bogenschützen keinen festen Halt und der Bogenschütze muss sich konzentrieren um auf einem solchen wackeligen Luftkissen die Übung sauber auszuführen. Als Ergebnis werden die motorischen Fähigkeiten des Bogenschützen insgesamt gesteigert. Als Resultat solcher Übungen (die natürlich über einen längeren Zeitraum ausgeführt werden müssen) wird das Bogenschießen leichter, lockerer und treffsicherer, sprich der Bogenschütze entwickelt sich und wird erfolgreicher in seinem Sport.

Die Übungen werden häufig mit dem Deuserband ausgeführt. Das Deuserband ermöglicht es, die Bewegung für das Bogenschießen zu trainieren, ohne den Zugbelastungen ausgesetzt zu sein. Es hilft die Reize des Gehirns zu intensivieren und den Schussablauf zu verfeinern.

Bogenschießen ist viel mehr, als nur das Schießen mit Pfeil und Bogen!