Turnierausschreibungen

von bogenundpfeile.de

Tipps & Tricks, Ratgeber und Kaufberater für den Bogensport

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Die Ausschreibungen für Bogenturniere müssen informativ gestaltet sein. Der an Turnieren interessierte Bogenschütze benötigt für die Anreise oder für eine gute Turniervorbereitung Informationen. Aufgrund der Turnierausschreibung trifft der Bogenschütze die Entscheidung für eine Teilnahme. In diesem Styleguide sind die wichtigsten Dinge aufgeführt, die in einer Turnierausschreibung für Bogenturnieren enthalten sein sollten. Je informativer und ansprechender die Ausschreibung für Bogenturniere gestaltet ist, desto mehr Bogenschützen überlegen sich teilzunehmen, und je größer der Teilnehmerkreis, umso besser der wirtschaftliche Erfolg eines Bogenturniers. Als Ergebnis erhalten wir Bogenschützen mehr Bogenturniere, die wir für die Turnierplanung nutzen können.

Bogenschießen: für Turnierausschreibung

Adresse

Tatsächlich wird häufig vergessen, eine vollständige Adresse des Wettkampfortes zu nennen. Zu einer Adresse gehören die korrekte Postleitzahl, die vollständige Ortsbezeichnung und natürlich der Straßenname mit Hausnummer.

Leider findet man sehr oft Turnierausschreibungen mit allgemeinen Ortsangaben wie „Sporthalle“ oder „Schützenhaus“ oder eine andere lokale Bezeichnung, die nur Ortsansässige kennen. Bitte, eine echte Adresse nennen. Immer mehr Bogenschützen verwenden ein Navi für die Anreise und die korrekte Adresse zu nennen ist einfach ein Muss. Bei Feldbogenturnieren kann die nächstgelegene Straße genannt werden mit einer kurzen Wegbeschreibung oder mit dem Zusatz „Von dort ist der Weg ausgeschildert“. Eine ungenaue Adressangabe motiviert einen Bogenschützen nicht zur Teilnahme!

Startzeit und Bedingungen nennen

Ebenso wichtig ist die Nennung der Startzeit für die Einschießpassen. Die bloße Uhrzeitangabe (z. B. 10:00 Uhr) kann der Beginn des Turniers oder der Beginn der Einschießpassen sein. Dementsprechend früher müsste der Bogenschütze anreisen. Um Missverständnissen vorzubeugen bitte bei der Uhrzeit auch Angaben, ob es sich um den Turnierbeginn oder um das Einschießen handelt.

Art des Turniers

Aus der Ausschreibung sollte auch die Art des Turniers hervorgehen. Wird WA im Freien geschossen oder handelt es sich um ein Feldbogenturnier? Welche Regeln werden angewandt (WA, DSB-Sportordnung, DFBV, etc.)? Bei 3D-Turnieren auch die Angabe des Wertungssystems.

Klasseneinteilungen

Welche Klassen werden bei dem Turnier gebildet? Eventuell auch den Hinweis bringen, dass Klassen erst ab x Teilnehmern (z. B. Klasse erst ab 3 Teilnehmer, sonst erfolgt eine Höhergruppierung in die nächste Klasse) besetzt wird.

Zusatzbemerkungen

Lokale Zusatzbemerkungen, wie z. B. in der Halle, ob Hallenschuhe mit weißer Sohle Voraussetzung sind. Bei Feldturnieren, ob und wie viele Pfeile mit FluFluBefiederung benötigt werden. Auch Hinweise bei Feld- und 3D-Turnieren ob Ferngläser oder Rangefinder zugelassen sind. Bei Turnieren über mehrere Tage sind Hinweise auf Übernachtungsmöglichkeiten (Hotels, Campingplatz, Duschgelegenheiten, Verpflegung) in der Ausschreibung zu nennen. Bei Parkplatzknappheit oder speziellen lokalen Vorschriften muss die Turnierausschreibung für die Teilnehmer entsprechende Hinweise enthalten.

Anmeldung

Die Anmeldung für ein Turnier sollte per Fax, Telefon und natürlich per Email möglich sein. Heute finden fast alle Anmeldungen im persönlichen Kontakt oder per Email statt. Es gibt aber immer noch altgediente Bogenschützen, die noch nicht über Internet und Emailadresse verfügen.

Daher ist es angenehm, in der Turnierausschreibung einen Ansprechpartner mit vollständiger Adresse, Telefonnummer und Emailadresse zu benennen. Auch der Name des ausrichtenden Vereins muss genannt werden.

Obwohl viele Bogenschützen die modernen Medien wie Email nutzen, fehlt vielen eine persönliche Rückmeldung. Insbesondere bei Anreisen von mehreren hundert Kilometern für den Bogenschützen ist eine Rückmeldung über die Annahme der Anmeldung wünschenswert. Der Veranstalter sollte daher einen Hinweis in die Ausschreibung aufnehmen, ob er eine Email bestätigt oder ob er nur bei Absagen sich an den anmeldenden Turnierschützen wendet.

Dies schafft Klarheit!

Der Veranstalter sollte auch in der Ausschreibung die notwendigen Informationen für die Anmeldung nennen. Hierzu gehören z. B. die Stilart (Compound, Recurve, Blank, Langbogen) oder die Klasse (Damen, Schützen, Jugend, etc.) und eventuelle Zusatzinformationen wie Rollstuhlfahrer. Eventuell bietet man mit der Ausschreibung auch einen Anmeldebogen an, der die für die Turnierausrichtung notwendigen Informationen erfasst.

Startgelder

Die Startgelder sind wichtig für den Verein, daraus wird schließlich das Bogenturnier finanziert. Es ist bei einigen Turnieren üblich, das Startgeld bei Nichtteilnahme als „Reuegeld“ zu behalten. Manche Ausrichter verlangen daher vorab die Überweisung des Startgeldes auf ein Konto und bei Barzahlung am Turniertag einen Zuschlag.

Dies ist legitim, denn der Veranstalter sollte und muss sich absichern. Mit der Anmeldung bucht der Bogenschütze einen Startplatz und ab diesem Zeitpunkt darf der Veranstalter auch die Bezahlung des Startgeldes verlangen. Tritt der Bogenschütze trotz Anmeldung nicht beim Turnier an, hat er Pech gehabt. Allerdings sollte der Verein großzügig verfahren, wenn der Bogenschütze eine Ersatzperson nennen kann, dann sollte diese Person den Startplatz erhalten, so dass das Startgeld nicht unnötig verfällt.

Hierzu ist in der Ausschreibung jedoch die vollständige Bankverbindung zu nennen (Kontonummer, Bankleitzahl, Name der Bank und auch der Name des Kontoinhabers). Zudem muss der Betreff vorgegeben werden, der bei der Überweisung genannt werden muss (z. B. Hallenturnier ‚name‘, ^jahr^). Bei der Bankverbindung auch an die ausländischen Turnierteilnehmer denken und auch die IBAN-Nummer nennen, damit eben auch Überweisungen aus Nachbarstaaten möglich sind. Die Teilnehmer für ein Bogenturnier kommen nicht nur aus der unmittelbaren Nähe, sondern nehmen manchmal auch weite Anfahrten in Kauf.

Veröffentlichung und Formate

Die Turnierausschreibung sollte auf jeden Fall im Internet veröffentlicht werden. Es gibt immer noch viele Turniere für Bogenschützen, die nur über Mundpropaganda bekannt gemacht werden, dabei bietet das Internet so viele Möglichkeiten. Wer ein Turnier ausrichtet, sollte dies unbedingt auf seiner eigenen Vereinshomepage frühzeitig veröffentlichen. Außerdem können Turniere sehr einfach bei http://mein-bogenturnier.de eingetragen und veröffentlich werden. Eine weitere Möglichkeit für eine Veröffentlichung ist ein kurzer Beitrag im Bogenforum.

Nicht Spam verteilen!

Manche Turnierausrichter veröffentlichen ein Turnier über eine Rundmail durch in vergangen Turnieren gesammelte oder von befreundeten Vereinen zur Verfügung gestellte Emailadressen. Hierbei handelt es sich faktisch um Spam (unerwünschte Post) und dies ist keine schöne Art, ein Turnier bekannt zu machen. Zumindest sollte der Turnierteilnehmer dieser Verwendung seiner Emailadresse zustimmen.

Eine Ausschreibung muss zwingend im PDF-Format ausgeschrieben werden. Kein Veranstalter darf einem interessierten Bogenschützen im Internet ein Word- oder ein Excel-Dokument anbieten. In Word oder Exceldateien können sich Viren und gefährlich Makros verstecken und jeder tut gut daran, keine Word- oder Exceltabelle im Internet oder per Email zu öffnen. Zudem sind nicht alle .doc- und .xls-Dateien mit allen Word- und Excelversionen von Jedermann zu öffnen.

Die Veröffentlichung der Startliste im Internet auf der Vereinshomepage ist eine gute Möglichkeit um den angemeldeten Bogenschützen eine Rückmeldung für die erhaltene Turnieranmeldung zu geben. Auf diese Weise kann der Bogenschütze sich schon vorab über seine Scheibeneinteilung und auch über die anderen teilnehmen Bogenschützen informieren. Jedoch sollte bei dieser Vorgehensweise auch ein entsprechender Hinweis in der Ausschreibung erfolgen und es dürfen keine weiteren persönlichen Daten des Bogenschützen aufgeführt sein. Gegen die Nennung von Scheibe, Name, Verein, Klasse und Startzeit ist jedoch nichts einzuwenden. In diesem Fall bitte auch die URL (z. B. http://Alles_ins_Golde.de) der Vereinshomepage nennen.

Nach einem Turnier sollte recht schnell die Ergebnisliste auf der Vereinshomepage im PDF-Format veröffentlicht werden. Dies sollte am besten noch am Turniertag oder wenigstens am nächsten Tag erfolgen. Gerade bei Turnieren mit mehreren Startzeiten oder für Turnierschützen, die nicht unbedingt unter den ersten drei Plätzen sind, besteht großes Interesse an dem geschossenen Ergebnis. Jeder teilnehmende Bogenschütze hat ein Recht darauf, zeitnah sein Ergebnis einzusehen.

Rechtliche Hinweise

In einer Ausschreibung hat jeder Verein die Möglichkeit, bestimmte Ausschlusskriterien oder Bedingungen zu nennen. Hier ist als Beispiel zu nennen, dass jeder Bogenschütze, der nicht in einem Verein gemeldet ist, eine Tagesversicherung abschließen muss. Andere Hinweise sind (im Feldbogen und im 3D-Bereich), dass jeder Bogenschütze für seinen Pfeil verantwortlich ist.

Diese Hinweise kann der Veranstalter nach seinem Ermessen in die Turnierausschreibung einbringen. Diese Hinweise erhalten damit gleichzeitig auch bindende Kraft, da der Teilnehmer sich mit der Anmeldung den Bedingungen der Turnierausschreibung unterwirft. Jedoch kann sich ein Veranstalter natürlich nicht gänzlich von jeder Verantwortung frei kaufen. Hinweise wie „Der Veranstalter übernimmt überhaupt keine Haftung“ werden sicherlich schnell von deutschen Gerichten schnell zerrissen.

In Fragen der Haftung bieten die Verbände den Ausrichtern gerne Hilfe an. Gerade der DSB ist in diesem Bereich sehr aktiv und bietet komplette Lehrgänge für Vereinsvorsitzende an.

Datenschutzhinweise

Der Datenschutz ist auch bei Bogenturnieren wichtig. Heute ist es üblich geworden, Bilder, Ergebnislisten oder manchmal sogar Startlisten im Internet zu veröffentlichen. Dabei wird vom Veranstalter vergessen, dass er damit einen Datenschutzverstoß begeht der strafrechtlich verfolgt werden kann. Wichtig ist, in der Ausschreibung darauf hinzuweisen, dass eine Veröffentlichung von Ergebnislisten und ggf. auch Bildern im Internet erfolgt.

Gestaltung der Ausschreibung

Die Ausschreibung darf durchaus geschmackvoll gestaltet werden. Jedoch sollten nicht zu viele Grafiken verwendet werden. Die Ausschreibung sollte als PDF auf jeden Fall deutlich weniger als 1 MB Speicherplatz benötigen. Das Vereinslogo ist Pflicht und muss auf der Ausschreibung deutlich zu sehen sein.

Die Informationen müssen deutlich lesbar (Schriftgröße mindestens 10, besser 14) sein und nicht in einer zu verschnörkelten Schrift (z. B. Altdeutsch) gesetzt sein.