Turnier Vorbereitung

von bogenundpfeile.de

Tipps & Tricks, Ratgeber und Kaufberater für den Bogensport

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Wer ein WA-Sternturnier bestreiten möchte, muss sich darauf gut vorbereiten. Auch ein guter Bogenschütze wird beim ersten Mal auf einem solchen Turnier nicht seine Leistung abrufen können. Bei einem WA-Sternturnier muss der Bogenschütze über den kompletten Tag seine Leistung abrufen. Dies setzt eine gute Vorbereitung auf das Sternturnier voraus.

Hierzu ist sicherlich die Kondition zu zählen, aber auch eine gute Materialabstimmung, schnelle Reaktion auf Wind und Wetter als auch, besonders wichtig, die Ernährung. Eine gute Ernährung macht den Bogenschützen nicht zum besseren Bogenschützen. Aber der Bogenschütze kann sich mit falscher Nahrung und falschem Verhalten seiner Konzentration berauben. Zudem benötigt der Bogenschütze auch noch Zusatzausrüstung wie z. B. ein Anglerzelt, um sich vor Regen und Sonne zu schützen. Ein WA-Sternturnier ist anstrengend und kann nur mit einer guten Vorbereitung bestanden werden.

Vorbereitung auf ein WA – Sternturnier

Wer ein WA-Sternturnier bestreiten möchte, begibt sich in die Königsdisziplin im Bogenschießen. Hierfür sollte der Bogenschütze schon eine recht gute Entwicklung besitzen, also ein fortgeschrittener Bogenschütze sein. Häufig erreichen Bogenschützen den erforderlichen Leistungsstand mit Schießtechnik, Zugkraft und der notwendigen Materialkunde nach ca. 3 Jahren. Der Inhalt dieser Website, der unter Ernährung, Turniere Allgemein und Materialkunde beschrieben ist, sollte für den Bogenschützen kein Neuland mehr sein. Der Bogenschütze sollte im Vorfeld einige Hallenturniere und kleinere WA – Turniere (30m oder 50m) bestritten haben.

Kondition für ein WA – Sternturnier

Für ein WA-Sternturnier muss der Bogenschütze 144 Wettkampfpfeile schießen. Hinzu kommen noch zwei oder vier Passen zum Einschießen. Dies Bedeutet, dass der Bogenschütze mindestens 156 Pfeile sauber schießen muss. Gerade der Einsteiger benötigt häufig noch mehr Kraft, da er es beim Turnier besonders richtig machen möchte und noch länger im Anker steht. Dies ist natürlich falsch, aber häufig zu beobachten. Damit ein Bogenschütze bei einem WA-Sternturnier konditionsmäßig bestehen kann, muss er beim Training von mindestens 2 bis 3 Einheiten pro Woche gute 200 Pfeile pro Trainingseinheit schießen. Das Training sollte durch gute Ernährung, sprich: viel Kohlehydrate und wenig Fett, begleitet werden. An den schießfreien Tagen sollte der Bogenschütze durch leichtes Ausdauertraining und tägliche Liegestützen sein allgemeine Kondition weiter stärken. Ein Kraftaufbau muss mindestens 6 Wochen vor einem WA-Sternturnier beginnen und auch immer nach einem Training einen Erholungstag für die Regeneration einhalten. Sonst wird der Muskel nachhaltig geschädigt und als Folge nimmt die Leistung des Bogenschützen ab anstatt zu. Diese Punkte sind im Kapitel Bogentraining beschrieben.

Der Bogenschütze kann mit einer sauberen Schießtechnik sehr viel Kraft sparen. Daher muss der Bogenschütze in der Vorbereitungsphase sehr viel Technik trainieren! Das Hilft!

Besondere Trainingsvorbereitung

Bei einem WA-Sternturnier gibt es nur zu Beginn zwei oder vier Einschießpassen. Nach dem Distanzwechsel muss der Bogenschütze ohne einen weiteren Pfeil zum Einschießen direkt weiter auf seine Zielauflage schießen. Der Bogenschütze, der diesen Wechsel gut beherrscht, wird bei einem Distanzwechsel nicht so viele Ringe verlieren.

Im Training sollte daher der Bogenschütze den Distanzwechsel üben. Zwei Passen auf längerer Distanz und anschießend zwei Passen auf der nächst kürzeren. Dann wieder zurück auf die Längere Distanz und dort wieder zwei Passen und wieder zurück auf die nächst kürzere Distanz. Das gleiche dann für die nächst kleinere Distanz und die kleinste Distanz.

Bei diesem Wechsel soll der Bogenschütze sein Material und seine Visiereinstellungen beherrschen lernen. Außerdem wird zwangsläufig auch das Gehirn trainiert, das Gehirn erlernt dabei, dass es einen Distanzwechsel gibt und der Bogenschütze wird insgesamt besser.

Bei jeder Distanz muss der Bogenschütze wissen, wie viele Klicks es auf seinem Visier von Rot nach Gold ist, sowohl horizontal als auch vertikal. Auch dies muss im Vorfeld vom Bogenschützen trainiert werden.

Der Bogenschütze muss bei einem WA-Sternturnier mit Wind, Regen und Sonne rechnen. Außerdem beginnt ein Turnier häufig morgens gegen 8:00 Uhr. Der Bogenschütze sollte dies daher auch im Vorfeld üben. Also nicht nur abends nach der Arbeit schießen, sondern auch an freien Tagen früh aufstehen und zu den Zeiten des Turniers schießen. Der Körper gewöhnt sich sehr schnell an Wiederholungen. Wer nur abends ab 16:00 Uhr schießt wird sich wundern, warum das Visier morgens bei anderen Lichtverhältnissen und einer anderen körperlichen Konstitution eine leicht andere Einstellung benötigt. Das gleiche gilt für Regen und Wind. Der Bogenschütze sollte bei Regentagen raus auf den Schießplatz und seine Regenkleidung und Regeneinstellung ausschießen.

Dies sind keine neue Empfehlungen, aber bei einem WA-Sternturnier ist dies eben besonders wichtig. Es gibt nur zwei Einschießpassen, je genauer der Bogenschütze seinen Bogen kennt, umso schneller und exakter kann er reagieren, und umso mehr Ringe kann er für sein Ziel erreichen, den ersten WA-Stern.

Tipps für ein WA – Sternturnier

  • In der mentalen Vorbereitung darf der Bogenschütze sich nicht zu hohe Ziel setzen. Ein WA-Sternturnier ist eine besondere Belastung, die viel Übung erfordert. Es gibt viele gute Bogenschützen, die bei ihren ersten Sternturnieren keinen Stern, oder einen viel kleineren Stern als erwartet, geschossen haben. Die Aufgabe heißt: Das Turnier locker bestreiten und jeden Schuss voll Freude annehmen und nicht voller Erwartungen. Nur ein lockerer Bogenschütze mit sauberer Technik und Spaß am nächsten Schuss wird dieser Turnierbelastung standhalten und als Folge auch ein gutes Ergebnis schießen können.
  • Auf weite Entfernungen über 50 m spielt das Timing beim Abschuss eine deutlich höhere Rolle als auf die kürzeren Entfernungen. Während der Bogenschütze auf den kürzeren Entfernungen mit „Zielen“ durchaus erfolgreich sein kann, kommt es auf den weiteren Distanzen viel mehr auf das Timing an. Keine Angst bei den großen Distanzen, sondern einfach durchziehen und einen, vor allem zeitlich immer gleichen Bewegungsablauf durchführen. Gerade der Einsteiger verliert auf große Distanzen aus Angst vor Pfeilverlust. Dies ist falsch! Das Bogenschießen soll ruhig, konstant, konsequent und mutig erfolgen! Bei den größeren Distanzen wirkt sich ein solches Verhalten stärker auf das Schießergebnis aus.
  • Der Bogenschütze darf ein Spektiv mit zur Schießlinie nehmen und es ist erlaubt, nach einem Schuss das Schießergebnis durch das Spektiv zu kontrollieren. Ein Fernglas ist für eine Sichtkontrolle ungeeignet, da in der notwendigen Vergrößerung ein Fernglas vom Bogenschützen nicht ruhig genug gehalten werden kann. Ein Spektiv ist nicht viel anders als ein Teleskop, jedoch wird bei einem Spektiv das Licht noch einmal umgelenkt, so sind Oben und Unten nicht vertauscht.
  • Regelmäßiges Aufwärmen beim Training und Warmhalten beim Turnier. Häufig genug lassen Bogeschützen Ringe liegen, weil nach einer Schießpause der Muskel kalt geworden ist. Dann kommen Aussagen wie: Nach der Pause schieße ich immer schlechter! Dies muss nicht sein! Regelmäßiges Aufwärmtraining ist für jeden Bogenschützen Pflicht, wird jedoch häufig genug vernachlässigt. Wer sich aufwärmt, kommt schneller auf seine Schießleistung. Bei den Distanzwechseln kommt es bei einem WA-Turnier immer zu einer Pause. In dieser Zeit sollte der Bogenschütze von Zeit zu Zeit mit dem Deuserband Übungen zum Warmhalten durchführen. Allerdings macht dies nur Sinn, wenn der Bogenschütze immer seine Aufwärmübungen macht. Wer nur bei einem Sternturnier Aufwärmübungen durchführt, wird seinen Körper eher zusätzlich belasten als die Leistungsstärke zu erhalten.
  • Gleiches gilt für die Ernährung. Oftmals sieht man bei Turnieren Bogenschützen, die sich falsch ernähren. Die Nahrung für Bogensportler sind Kohlehydrate. Im Vorfeld gut Nudeln essen und Obst zu sich nehmen. Von Zeit zu Zeit gutes Schwarzbrot mit fettarmem Belag, z. B. Putenbrust, verhindert das Hungergefühl. Ganz schlecht ist die Aufnahme von Fett und Zucker, also z. B. eine Limo oder Cola oder fettige Süßigkeiten. Der Bogenschütze trinkt Wasser oder leichte Fruchtsäfte wie z. B. Apfelschorle. Hintergrund ist die Konzentrationsfähigkeit, die von einem gleichmäßigen Blutzuckerspiegel abhängt. Führt der Bogensportler seinem Körper Zucker zu, dann steigt der Blutzuckerspielgel schnell an und dies wiederum führt zu Konzentrationsschwächen. Daher lassen sich nach einer Pause auch häufig die Streuungen der Pfeile erklären. Die Ernährung ist bei einem WA-Sternturnier viel wichtiger als bei kleineren Turnieren. So lassen sich Ringe gewinnen.