Pfeile werden aus verschiedenen Materialien gefertigt, die unterschiedliche Eigenschaften besitzen. Diese Eigenschaften machen einen Pfeil zum idealen Hallenpfeil oder auch dem Gegenteil, dem idealen Langstreckenpfeil. Pfeil ist nicht gleich Pfeil.
Das wichtigste ist, dass der Pfeil zum Bogen und zum Bogenschützen passt. Zu den Kriterien gehören 1. die Pfeillänge (also die Auszugslänge), 2. die Dicke des Schafts, des Materials, aus dem der Pfeil besteht, 3. die Anforderungen an den Pfeil (Langstrecke, Kurzdistanzen, Haltbarkeit, etc.) und natürlich 4. der Geldbeutel des Bogenschützen. Es gibt viele Dinge zu beachten, um den Bogenschützen einen guten Pfeil zu geben.
Um den richtigen Pfeil zu bestimmen, müssen zusätzlich auch noch technische Details wie z. B. die Kraft des Bogens beachtet werden. Leider sind Pfeile Verschleißteile. Der Turnierschütze benötigt in der Regel 2-mal im Jahr einen Satz Pfeile. Für die Hallensaison und für die Freiluftsaison. Ein Satz besteht aus 12 Pfeilen; da ein Pfeil schon einmal 20 Euro und mehr kostet, kommt hier schon ein stattlicher Betrag zusammen.
Die Bestandteile des Pfeiles
Der Pfeil besteht aus hauptsächlich aus einem Schaft. Der Schaft kann aus Holz, Aluminium, Carbon oder Aluminium/Carbon bestehen. Die Dicke des Schafts nimmt großen Einfluss auf den Luftwiederstand: je dünner ein Schaft ist, umso weiter fliegt er.
Jeder Schaft wird mit einer Pfeilspitze ausgerüstet. Die Pfeilspitze dient hauptsächlich dazu, den Schaft an der Spitze schwerer zu machen. Dies stabilisiert die Flugbahn. Mit einer schweren Spitze wird der Schwerpunkt des Pfeils nach vorne verlagert, mit einer leichteren Spitze wird der Schwerpunkt nicht ganz so weit nach vorne verlagert. Diese Verlagerung nach Vorne wird als FOC (Front of Center) bezeichnet und sollte zwischen 7 % – 16% liegen.
Beim Abschuss wird der Pfeil zuerst gestaucht, da der Pfeil die Massenträgheit überwinden muss. Je schwerer die Spitze, desto größer ist die Stauchung des Pfeils. Mit dem Gewicht der Spitze wird der Spinewert des Pfeils maßgeblich beeinflusst. Der Spinewert und die richtige Bestimmung, ist so ziemlich das wichtigste im Bereich der Pfeilkunde für einen Bogenschützen. Jeder Bogenschütze benötigt genau den für seinen Bogen und seiner Schießtechnik passenden Pfeil. Beim Abschuss wird der Pfeil gestaucht und der Pfeil wird in eine starke Pendelbewegung versetzt. Der Pfeil muss sich in seinem Ganzen so verwinden, dass er trotz seiner Eigenschwingung beim Abschuss gleichwohl gerade zum Ziel fliegt. Es benötigt viel Grundwissen, um den richtigen Pfeil für den Bogen zu finden, und noch mehr Wissen und Erfahrung, um an dem Bogen das notwendige Grob- und Feintuning durchzuführen.
Am Ende eines jeden Pfeils sitzt die Nocke. Die Nocke gibt es in vielen Varianten, einige Nocken werden speziell für bestimmte Pfeiltypen konstruiert und können nur mit „Inserts“ verwendet werden. Das sind kleine Hülsen die an dem Schaftende gesteckt werden, um die Nocke zu montieren. Bei der Nocke ist es wichtig, dass die Nocke in die Sehne passt. Die Nocke darf nicht zu groß und nicht zu klein sein. Die Nocke muss einfach passen, sonst wird das nix mit dem Bogenschießen.
Am Ende des Schafts wird an jedem Pfeil die Befiederung angebracht. Die Befiederung stabilisiert den Pfeil im Flug aerodynamisch. Auch für die Befiederung gibt es unterschiedliche Materialien und Größen. Je größer die Befiederung, desto schneller erfolgt die Stabilisierung im Flug; allerdings wird durch eine große Befiederung auch der Luftwiderstand erhöht und damit die Reichweite verkürzt. Gerade für die etwas schwächeren Bögen (unter 30 lbs) kommen daher nur kleinere Federn in Betracht, um den Pfeil nicht zu stark abzubremsen.
Schaft zusammen mit Spitze, Befiederung und Nock ergeben den Pfeil. Wer an Turnieren teilnimmt, muss die Pfeile kennzeichnen. Die Regeln fordern, dass der Pfeil auf der Scheibe sich von den anderen Pfeilen unterscheiden muss. Da die Federn im Flug abfallen können, muss der Schaft eindeutig gekennzeichnet sein, z. B. mit Namenszeichen. Bei Feldbogen- oder 3D-Turnieren muss jeder Pfeil zusätzlich eine Nummer tragen oder mit einer unterschiedlichen Anzahl von Ringen markiert sein.
Den richtigen Pfeil finden
Ob ein Pfeil zum Bogen passt, kann man über verschiedene Methoden ermitteln, dies ist zeitaufwändig und eventuell auch kostspielig, aber es lohnt sich. Sollte z. B. nach einem Bergertest heraus kommen, dass der Pfeil überhaupt nicht zum fliegen gebracht werden kann und das der Spinewert höher oder niedriger sein muss, dann bleibt nur ein Neukauf der Pfeile übrig, dafür wird der Bogenschütze dann aber auch treffen.
Anhand der Trefferlage auf der Zielauflage lässt sich ermittelt, ob der Pfeil zum Bogen passt. Der Bogenschütze schießt befiederte und unbefiederte Pfeile und bringt die Trefferlage ins Verhältniss. Dies setzt jedoch eine hohe Grundfertigkeit des Bogenschützen voraus. Je besser die Schießleistung des Bogenschützen ist, desto genauer ist auch das Ergebnis. Dies führt dazu, dass für jeden Bogenschützen ein Grobtuning unbedingt notwendig ist, ein Feintuning kann erst bei einer hohen Qualität des Bogenschützen durchgeführt werden. Diese fängt ca. ab einem 1200er – FITA – Stern an.