Gap Shooting

von bogenundpfeile.de

Tipps & Tricks, Ratgeber und Kaufberater für den Bogensport

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Das Gap Shooting ist eine Zielmethode für den Einsteiger in das Feldbogenschießen. Es ist eine vereinfachte Methode zur Entfernungsbestimmung für die „unbekannte“ Runde beim Feldbogenschießen und für die Blankbogenschützen mit mediterranem Griff interessant. Das Gap Shooting ist nicht die erste Wahl, da mit Hilfe des Strahlensatzes und dem Bogen die Entfernung exakt gemessen werden kann. Das Gap Shooting ist jedoch einfach anzuwenden, es beruht darauf, dass der Bogenschütze seinen Zielpunkt kennt (z. B. rechts unten auf dem 1er-Ring). Je weiter der Bogenschütze vom Ziel entfernt steht, desto „kleiner“ wird die Scheibe und entsprechend höher hält er an. Das gilt auch für die kürzeren Distanzen. Der Bogenschütze schießt also immer auf den gleichen Punkt der Zielauflage, egal wie weit die Scheibe auch entfernt ist. Sehr einfach umzusetzen, leider nicht sehr exakt, aber Gap Shooting macht das Bogenschießen einfach.

Gap Shooting

Das Gap Shooting ist für den Blankbogenschützen (alle Blankbogenarten, vom Langbogen über Jagdrecurve bis zum Blank-Recurve) gedacht und beruht darauf, dass der Bogenschütze seinen Zielpunkt auf der Zielauflage kennt. In Abhängigkeit des gewählten Ankers kann der Blankbogen-Schütze in der Regel nicht direkt in das Gold halten, sondern hat häufig einen Zielpunkt deutlich unterhalb des Gold auf der Zielauflage.

Für den Bogenschützen A könnte dies auf der 5 Uhr Position zwischen dem 2er- und 1er-Ring sein. Für den Bogenschützen B ist dies mittig der untere Rand der Zielauflage und für den Bogenschützen C zwischen dem 2er- und dem 1er-Ring auf der 7-Uhr-Position.

Der Bogenschütze muss also, um in das Gold zu schießen, auf einen anderen Punkt zielen.

Der Zielpunkt ist für jeden Bogenschützen individuell verschieden und hängt vom gewählten Anker und vor allem vom Abstand zwischen Auge und Anker ab. Die Blankbogenschützen mit dem mediteranen Griff (ein Finger über und zwei Finger unter dem Pfeil und Anker unter dem Kinn) erhalten auf den kurzen Distanzen (bis 20 m) in der Regel aus diesem Grund einen Zielpunkt, der unterhalb der Zielauflage liegt, häufig sogar weit unterhalb der Zielscheibe. In diesem Fall muss sich der Bogenschütze einen Zielpunkt auf der Erde merken.

Der Trick beim Gap Shooting ist, dass die Zielauflage beim Bogenschießen mit zunehmender Entfernung in der Wahrnehmung des Bogenschützen immer kleiner wird. Wenn der Bogenschütze nun weiterhin auf seinen Zielpunkt hält, kommt er automatisch höher. Umgekehrt gilt das gleiche Prinzip bei einer abnehmenden Entfernung zur Zielauflage. Je näher der Bogenschütze an die Zielauflage herankommt, umso größer erscheint die Zielauflage in der Wahrnehmung des Bogenschützen und desto tiefer hält er an. Bei dieser Methode ist es dem Bogenschützen egal, ob die Zielauflage 9 m entfernt steht oder 15 m. Der Bogenschütze zielt beim Gap Shooting immer auf die gleiche Stelle und spart sich die Ermittlung der Entfernung über eine Messmethode.

Das Gap Shooting kann beim Bogenschießen für kürzere Distanzen eingesetzt werden, bei zunehmender Entfernung ist die Zielauflage irgendwann zu klein um vom Bogenschützen noch anvisiert zu werden. Die Größe der Pfeilspitze (bleibt immer gleich groß) passt dann nicht mehr zum Zielpunkt (wird immer kleiner) auf der Zielauflage. In welchen Entfernungsbereichen das Gap Shooting vom Bogenschützen sinnvoll verwendet werden kann, hängt natürlich von den Fähigkeiten des Bogenschützen ab, aber auch die Anatomie und das verwendete Material haben Einfluss. Dies lässt sich aber schnell ausprobieren.

Hierzu geht man auf eine Entfernung von 10 m, schießt auf die Zielauflage und ermittelt so seinen Zielpunkt. Ist der individuelle Zielpunkt vom Bogenschützen ermittelt (die Pfeile fliegen überwiegend in das Gold), so geht der Bogenschütze einige Schritte zurück und schießt erneut auf den eben ermittelten Zielpunkt. Der Bogenschütze wird ein ähnliches Trefferbild erhalten wie auf den 10 m. Wenn nun der Bogenschütze noch weiter zurück geht, wird er irgenwann an den Punkt kommen, an dem das Gap Shooting versagt. Er kennt nun den Entfernungsbereich, in dem er das Gap Shooting anwenden kann.

Diese Methode lässt sich auf die verschiedenen Zielauflagen anwenden, allerdings sollte der Bogenschütze in der Lage sein, die richtige Auflagengröße zu bestimmen. Schießt er nun auf einen „Bunny“ eine 40er-/60er- oder 80iger – Auflage?