Bogenlaufen ist eine neue Sportart, die ähnlich wie das Biathlon aufgebaut ist: Das leichtathletische Laufen wird mit dem Bogensport verbunden. Die Athleten bestreiten eine Laufstrecke, die abhängig von der Altersklasse unterschiedlich lang ist. Nach dem Lauf schießt der Athlet nun mit dem Bogen auf einer Distanz von 20 m vier Pfeile auf eine 30 cm große Auflage. Dann werden, je nach Schießergebnis, eventuell Strafrunden fällig und die nächste Laufstrecke wird begonnen. Dann folgen wiederum eine Schießeinlage von vier Pfeilen und anschließend wieder eine Laufrunde. Sieger ist derjenige Bogenschütze, dessen Gesamtzeit (Laufzeit + Strafminuten) die geringste Zeit ist. Die exakten Modalitäten hängen von der jeweiligen Ausschreibung und auch vom Alter des Athleten ab.
Die Unterschiede zum Bogenschießen
Das Bogenlaufen unterscheidet sich deutlich vom Bogenschießen. Das Bogenschießen, gemeint ist damit WA im Freien (früher FITA), ist eine reine Schießdisziplin, die sehr viel Training und eine ruhige Hand benötigt. Beim Bogenlaufen muss man eher ein Ausdauerläufer sein. Die Distanz von 20 m auf eine 30cm große Scheibe (Schützenklasse) erfordert vom Bogenläufer aber schon große Routine, gilt es doch, auf den letzten Metern bis zur Schießbahn den Puls auf ein ruhiges Maß von z. B. 110 zu senken, damit die Pfeile gleichmäßig geschossen werden können. Auch müssen die Schüsse relativ schnell geschossen werden, da sonst durch das Laufen bedingt ein Zittern der Beine beginnt. Dann wird das Bogenschießen noch einmal schwieriger.
Beim Bogenlaufen wird das leichtathletische Laufen mit dem Bogensport verbunden. Für vergleichbare Wettbewerbe sind verschiedene Wettkampfklassen eingerichtet, die sich altersbedingt unterscheiden. Beim Bogenlaufen wird für jeden Fehlschuss eine Strafminute vergeben, oder der Schütze muss Strafrunden laufen. Der Bogenschütze muss eine 30 cm große Auflage treffen. Wird die Auflage verfehlt, so erhält der Schütze eine Strafminute die zur Gesamtlaufzeit hinzugerechnet wird. Sieger ist derjenige Bogenschütze, dessen Gesamtzeit (Laufzeit + Strafminuten) die geringste Zeit ist.
Das Bogenlaufen wird zurzeit nur vom Deutschen Bogensportverband DBSV ausgetragen. Da es sich um eine sehr junge Sportart handelt, gibt es noch sehr viele Regelanpassungen, da man aus den bisher durchgeführten Wettkämpfen erst noch lernen muss.
Welche Bogenarten sind zugelassen?
Beim Bogenlaufen sind nur zwei Bogenarten zugelassen. Diese sind der Standardbogen und der traditionelle Bogen.
Der Standardbogen ist der Recurvebogen, der ein einfaches Visier, eine Auszugskontrolle (Klicker) und eine verstellbare Pfeilauflage haben darf. Stabilisatoren sind ausdrücklich nicht erlaubt. Wenn ein Blankbogen mit „String-Walking“ (an der Sehne abgreifen) geschossen wird, dann wird der Blankbogen ebenfalls der Klasse Standardbogen zugeteilt.
Der traditionelle Bogen sind alle anderen Bögen ohne Visier, wie Jagdbögen oder Langbögen mit den entsprechenden Pfeilen.
Der Compoundbogen ist also bei den Laufwettbewerben in der Disziplin Bogenlaufen nicht berücksichtigt.