Bogenschießen ist eine technische Sportart, in der es viele Hilfsmittel gibt, die dem Bogenschützen ein besseres Training und ein besseres Turnierergebnis ermöglichen. Die Sportordnung lässt es ausdrücklich zu, dass der Bogenschütze Fußmarkierungen setzen darf. Einmal markierte Fußstellungen erleichtern dem korrekten Stand. Außerdem gibt es noch eine Reihe von technischen Hilfsmitteln, die zwar nach der Sportordnung nicht in Wettkämpfen geschossen werden dürfen, aber sehr wohl während des Trainings genutzt werden können, um so die Leistungsfähigkeit des Bogenschützen zu verbessern.
Fußmarkierungen als Trainingshilfen
Fußmarkierungen sind nach dem Reglement ausdrücklich erlaubt. Natürlich macht eine Fußmarkierung für Feldbogenschützen wenig Sinn, für WA im Freien und in der Halle können solche Mittel dem Bogenschützen helfen. Viele Bogenschützen richten sich nicht korrekt zur Scheibe aus. Während der Vorbereitungsphase vor dem Turnier oder Training wird nun die korrekte Position ermittelt und vor jedem Fuß eine Markierung befestigt. Diese verbleiben während des kompletten Wettkampfs oder Trainings an der Stelle, und der Bogenschütze kann sich bei jeder Passe auf den korrekten Stand konzentrieren.
Für den Untergrund auf dem Hallenboden oder auf Platten auf der Schießlinie eignet sich ein gutes Klebeband (links). Wenn das Training oder der Wettkampf auf einer Wiese ausgetragen wird, dann sind als Fußmarkierungen kleine Stifte (rechts) geeignet.
Die Fußmarkierungen sollten nach dem Wettkampf (Training) wieder vom Bogenschützen entfernt werden. Wenn zwei Bogenschützen eine Markierung setzen wollen, dann müssen sich beide einigen. Es ist also auch von Vorteil, eventuell noch eine andere Farbe oder eine andere Form in der Tasche zu haben, so dass auf einem Schießplatz zwei Fußmarkierungen gesetzt werden können.
Laserpointer als Hilfsmittel
Der Einsatz eines Laserpointer ist nach dem Reglement verboten. Dennoch kann ein solcher Laserpointer dem Trainer und dem Bogenschützen einigen Aufschluss geben. Der Laserpointer (erhältlich in Fachgeschäften für die Pistolenschützen) muss am Visier befestigt werden (etwas kniffelig, da es keine Befestigungsmethode gibt). Dann wird der Laserpointer so eingestellt, dass er auf das Gold zeigt, wenn auch der Bogenschütze im Gold ist. Ist dies nicht möglich, dann wird eine zweite Scheibe neben der Zielauflage des Bogenschützen angebracht, so das der Laserpointer immer im Gold ist, wenn auch der Bogenschütze im Gold ist.
Nun wird die Zeit gemessen. Wenn der Laserpointer zum ersten Mal im Gold ist, wird die Zeit gestartet. So lange bis der Laserpointer wieder im Gold ist. Diese Zeitspanne wird gemessen und dieser Vorgang wird während eines kompletten Trainings wiederholt und aus diesen vielen Messergebnissen ein Mittelwert ermittelt.
Dieser Mittelwert ist die ideale Abschusszeit des Bogenschützen. Es ist einfach so, dass der Bogenschütze auf der Zielauflage wackelt. Nun gibt man mit diesem ermittelten Wert dem Bogenschützen eine feste Größe vor. Dann muss der Bogenschütze diesen zeitlichen Wert verinnerlichen und zum richtigen Zeitpunkt den Schuss lösen. Damit wird das Schießergebnis deutlich verbessert. Der Fokus des Bogenschützen wird damit auch von der Zielauflage genommen und auf die Technik, den zeitlichen Ablauf, gelegt. Dies führt zu einer erheblichen Verbesserung der Schießleistung.
Diese Messung kann nur mit einer zweiten Person erfolgen. Es hilft auch, das Bild des Laserpointers mit einer Videokamera aufzuzeichnen. Noch besser ist es, eine zweite Videokamera zu haben und beide Bilder auf einem Schirm zu synchronisieren. Hierfür sind aber schon enorme technische Mittel notwendig, die zwar in einigen Haushalten vorhanden sind, längst aber nicht Standard sind.
Zähler als Hilfsmittel
Bei den vielen Passen, die auch noch auf unterschiedlichen Entfernungen und eventuell mit unterschiedlicher Pfeilanzahl geschossen werden, verliert der Schütze schnell seinen Überblick. Für das Schießbuch des Bogenschützen ist die Anzahl der geschossenen Pfeile wichtig. Die Ermittlung der geschossenen Pfeile stellt den Bogenschützen aber vor ein Problem. Die Lösung muss einfach sein – eine Tafel mit Kreide, auf der nach jedem Schuss markiert wird, geht natürlich, eine solche Tafel muss aber befestigt werden und funktioniert eventuell nicht bei jeder Witterung.
Eine gute Lösung ist der Einsatz eines mechanischen Zählers. Auf dem Weg zur Zielscheibe oder beim Ziehen der Pfeile wird für jeden geschossenen Pfeil ein Klick gemacht. Am Ende des Trainings wird einfach die Anzahl der geschossenen Pfeile abgelesen. Fertig!