Beim ziehen der Pfeile geschehen beim Bogenschießen die meisten Unfälle. Häufig handelt es sich um Gesichtsverletzungen die durch die Nocken verursacht werden, z. B. wenn beim Ziehen der Pfeile der Hintermann verletzt wird oder wenn man sich vor der Scheibe bückt (um das Klemmbrett für die Notation aufzuheben) und dann mit dem Kopf an die Pfeile stößt.
Aber auch das Material für das Bogenschießen leidet durch das falsche Ziehen der Pfeile. Wer unsachgemäß die Pfeile zieht kann dadurch den Scheibenständer umwerfen und die auf der Scheibe verbliebenen Pfeile dadurch beschädigen.
Beim ziehen der Pfeile verwendet man am besen einen Pfeilzieher. Der Pfeilzieher erlaubt es einen gleichmäßigeren und kontrollierteren Druck auszuüben und die Pfeile werden sanfter aus der Zielscheibe gezogen. Dies schont zum einen den Pfeil, dient aber auch der Sicherheit weil die Pfeile nicht so ruckartig gezogen werden.
Wichtig ist, dass man beim Ziehen der Pfeile beim Bogenschießen immer mit einer Hand auf der Zielscheibe den notwendigen Gegendruck ausübt. Auch wenn die Zielscheiben in der Regel mit dem Boden verankert sind, kann durch kräftiges Ziehen am Pfeil durchaus die Zielscheibe umgerissen werden. Dann besteht die Gefahr, dass man durch den schweren Zielscheibenständer verletzt werden kann. Aber auch die auf der Zielscheibe noch befindlichen Pfeile werden in solchen Fällen sicherlich beschädigt werden. Ein guter Turnierpfeil kann schon mal zwischen 30 und 50 Euro kosten, bei falschem Ziehen und ein Umfallen der Zielscheibe kann dann schnell ein Schaden von über 1.000 Euro entstehen. Deswegen immer mit einer Hand den notwendigen Gegendruck aufbringen.
Vor dem Ziehen der Pfeile hat sich der Bogenschütze beim Bogenschießen davon zu Überzeugen dass der Bereich hinter ihm auch frei ist. Umgekehrt haben die Scheibenkameraden ebenfalls darauf zu achten, dass sie nicht zu nah an der Zielscheibe stehen wenn andere dabei sind ihre Pfeile zu ziehen.
Das Klemmbrett für die Notation sollte nicht unterhalb des Zielscheibenständers abgelegt werden. Damit wird verhindert, dass sich beim Bücken nach dem Klemmbrett und dem aufheben sich an den in der Zielscheibe steckenden Pfeilen verletzen kann. Die Kampfrichter lieben es, wenn das Klemmbrett gute 2 m vor der Zielscheibe abgelegt wird, also weit außerhalb dem Bereich der Pfeile.