Was ist ein Feldbogen ? Diese Frage kann man sich schon stellen wenn man diesen Namen zum ersten Mal hört. Der Feldbogen ist jedoch keine spezieller Bogentyp, wie z. B. der Recurve – Bogen oder der Compound – Bogen. Nein, beim Feldbogen handelt es sich um eine Schießdisziplin im Bogensport die mit allen Bogentypen geschossen werden kann.
Es gibt zwei große Arten im Bogenschießen, das eine ist das WA (früher FITA) – Schießen und das andere das Feldbogen schießen. Während die Fita auf Bogenschießplätzen mit festen Entfernungen stattfindet, findet das Feldbogen schießen im Wald statt. Das Feldbogenschießen wird an mindestens 2 x 12 Stationen ausgetragen, die dem vorhandenen Gelände angepasst wurden.
Was ist das besondere am Feldbogenschießen ?
Das Feldbogenschießen unterteilt sich in zwei Runden auf einem Parcour im Wald. Die erste Runde wird auf unbekannte Entfernungen geschossen. Dabei werden Distanzen von maximal 30 m geschossen, viele Distanzen sind auch kürzer (auch 5 m können geschossen werden).
Die Aufgabe des Bogenschützen ist in dieser ersten Runde nicht nur der reine Schießablauf, sondern vor allem die korrekte Entfernungsabschätzung zum Ziel. Denn nur eine genauen Entfernungsabschätzung kann einen guten Treffer erlauben.
In der zweiten Runde werden auf die gleichen Ziele geschossen, jedoch handelt es sich nun um bekannte Entfernungen die dafür aber auch weiter liegen, als in der unbekannten Runde.
Die Schießpositionen sind mit farbigen Pflöcken markiert. Auf diese Weise wissen die Bogenschützen, von wo aus geschossen werden soll. Die unterschiedlichen Farben der Pflöcke berücksichtigen die verschiedenen Bogentypen und das Alter. Die Jugend und die Langbogen schießen von den gelben Pflöcken und damit von der kürzesten Entfernung. Die Blankbogen schießen von den blauen Pflöcken und die Recurve und Compound – Schützen von den roten Pflöcken und haben die größten Distanzen.
Die Zielauflagen unterscheiden sich in der Farbe von den WA – Zielauflagen. Während die Fita – Zielscheiben die Farben (von außen nach innen) weiss, schwarz, blau, rot und gold haben, sind die Feldbogen – Zielauflagen gleichmäßig Schwarz mit einer weißen Mitte.
Die Zielscheiben beim Feldbogenschießen sind in die Landschaft eingebettet. Dies führt dazu, dass nicht nur eben geschossen wird (wie bei der Fita), sondern das auch steile Bergaufschüsse oder Bergabschüsse vom Bogenschützen bewältigt werden müssen. Dies sind zusätzliche Anforderungen an den Bogenschützen, da dies bei der Haltung und damit im kompletten Schußverhalten vom Bogenschützen zu berücksichtigen ist.
Beim Feldbogenschießen wird in Gruppen von 3 – 5 Personen ein Parcour abgelaufen. Die Regeln im Feldbogenschießen unterscheiden sich von Verband zu Verband. Ein Feldbogenturnier, dass nach der Sportordnung des Deutschen Schützenbundes (DSB) ausgetragen wird, kennt auch die A/B – und die C/D – Schützen, wie bei einem FITA – Turnier.
Ein Feldbogenturnier dass nach dem FITA – Reglement oder nach der Sportordnung des DFBV ausgetragen wird, hat einleicht anderes Reglement. Der 1. Schütze ist der Kapitän der Gruppe und entscheidet über die Wertung der Pfeile. Der zweite und der dritte Schütze notieren das erzielte Schießergebnis. Die Schussreihenfolge auf die Scheibe wird untereinander abgesprochen und ist nicht nach dem Reglement bestimmt. Nach den Regeln des DSB ist die Schießreihenfolge fest vorgeschrieben.
Der Einsatz von technischen Hilfsmitteln zur Entfernungsabschätzung (z. B. Ferngläser) ist nicht erlaubt.
An den Bogenschützen stellt ein Feldbogen – Parcour eine eigene sportliche Anforderung. So muss alles was der Bogenschütze für das Turnier benötigt, „am Mann“ getragen werden. Der Bogenschütze muss also auch seinen Stuhl, Essen und Trinken und sonstige Dinge tragen. Durch das Wandern im Gelände ist festes Schuhwerk notwendig. Bogenschießen finden nicht immer auf ebenem Boden statt, der Bogenschütze muss trainieren auch schräg stehend den Schuss abzugeben.
Gerade bei Feldbogenturnieren kommt es durch die stark abweichenden Regeln der verschiedenen Bogensportverbände zu Diskrepanzen unter den Bogenschützen. Der Bogenschütze sollte sich vorher vergewissern, welche Sportordnung der Veranstalter anwendet und sich Regelkundig machen!