Wie in jeder Sportart, gibt es auch beim Bogenschießen einige Gefahren. Gerade dem Einsteiger, der ohne Verein dieser schönen Sportart nachgehen möchte, kann das eine oder andere Missgeschick widerfahren. Obwohl der Bogen ein Sportgerät und keine Waffe ist, sind wir uns alle einig, dass mit Pfeil und Bogen umsichtig umgegangen werden muss. Viele Gefahren sind offensichtlich, z. B. nicht auf Menschen oder Tiere zu zielen oder gar zu schießen. Es gibt auch einige Aspekte beim Bogenschießen, die nicht offensichtlich sind und nur dem langjährigen und erfahrenen Bogenschützen bekannt sind.
Hier sind einige wichtige aufgezählt. Es gibt natürlich weitere allgemeine Gefahren, hier sind nur die wesentlichsten Punkte aufgeführt.
Gefahren beim Bogenschießen
Die offensichtlichste Gefahr ist natürlich, wenn man mit Pfeil und Bogen auf Mensch oder Tier zielt oder schießt. Dies ist ganz klar verboten und sehr gefährlich. Ob ein Pfeil einen Mensch oder ein Tier verletzen oder gar töten kann, hängt davon ab, wohin der Pfeil trifft und wie stark der Bogen ist. Bei einem Kinderbogen aus Glasfieber ist die Gefahr gering, aber natürlich könnte auch hier ein Auge getroffen werden. Also: Pfeil und Bogen sind immer nur etwas für eine Zielscheibe!
Die Länge des Pfeils ist wichtig. Der Pfeil darf nicht zu kurz sein! Wenn der Pfeil zu kurz ist, besteht die Gefahr, dass der Schütze den Pfeil über die Pfeilauflage hinaus zieht und der dann herunterfällt. Dies ist ein sehr böser Moment, da ja auf den Pfeil bei ausgezogene Sehne auch die größte Kraft wirkt. Hier kann in der Tat alles geschehen – er kann sich in den eigenen Fuß schießen oder einen Kameraden verletzen. Der Pfeil kann auch auf den Bogen durch die Kraft der Sehne zersplittern und den Bogenschützen so selber verletzten. Ein zu kurzer Pfeil ist ein echtes Gefahrenmoment. Vor allem, da der Bogenschütze in der Sekunde nicht damit rechnet. Bei Kindern und Jugendlichen die Wachstumsschübe haben, sollten die Pfeil- und Auszugslänge immer wieder geprüft werden.
Der Pfeil darf niemals senkrecht in die Luft geschossen werden. Ein Schuss senkrecht in die Luft wird von den einem oder anderen Neuling schon mal probiert und ist sehr gefährlich. Der Pfeil erreicht sehr schnell eine Höhe, in der er nicht mehr zu sehen ist. Der Pfeil kommt mit hoher Geschwindigkeit wieder unkontrolliert herunter und kann jeden und alles treffen! Generell und verallgemeinert sollte niemals über die Zielscheibe geschossen werden, da der Pfeilflug von einem Ungeübten nicht eingeschätzt werden kann.
Der Bogen muss von Zeit zu Zeit auf Beschädigung geprüft werden. Die Wurfarme dürfen nicht krumm sein. Sind die Wurfarme krumm, kann im einfachen Fall der Pfeil trudeln und das Bogenschießen macht keinen Spaß mehr. Im schlimmeren Fall springt die Sehne beim Abschuss vom Bogen. Dann geht die Energie des Schusses nur zum Teil in den Pfeil. Der herumfliegende Bogen kann den Bogenschützen und Personen in unmittelbarer Nähe verletzten.
Die Pfeile müssen nach jedem Schuss auf Beschädigung geprüft werden. An dem Pfeil kann die Befiederung, die Nocke oder der Schaft beschädigt werden. Ist die Befiederung beschädigt, so spielt dies häufig keine Rolle, der Pfeil fliegt häufig noch sauber genug. Ist die Feder aber lose und hängt nur noch am Pfeil, dann muss die Feder sofort abgerissen werden. Durch den hohen Luftwiderstand verändert sich die Flugbahn des Pfeils extrem und kann vom Bogenschützen nicht mehr kontrolliert werden.
Die Nocke kann ebenfalls beschädigt sein. Wenn die Nocke nicht mehr in die Sehne sauber einnockt, dann fällt der Pfeil beim Abschuss von der Sehne. Der Bogen entlädt seine Kraft mit lautem Geräusch und kann beschädigt werden. Der Pfeil kann in jede beliebige Richtung ausgelenkt werden.
Der Schaft darf nicht krumm oder beschädigt sein. Ist der Pfeil krumm, dann fliegt er nicht sauber, häufig ist dies aber nicht als gefährlich einzustufen, solange der Pfeil nicht zu krumm ist. Ist der Schaft aber gesplittert, so darf mit dem Pfeil nicht mehr geschossen werden. Sowohl beim Einschlagen auf der Zielauflage, als auch im Moment der Kraftabgabe beim Abschuss kann ein solcher Pfeil splittern. Sind Menschen in der Nähe, können diese Splitter böse Wunden hinterlassen. Bei Holzpfeilen geht das noch, handelt es sich aber um einen Pfeil aus Carbon dann ist das gefährlich. Carbonsplitter sind sehr fein und können vom Arzt nicht entfernt werden. Carbonsplitter werden vom Körper in einem langwierigen Prozess heraus geeitert. Das muss nicht sein. Nie beschädigte Carbonpfeile schießen!
Viele Verletzungen beim Bogenschießen treten nach dem Abschuss auf: beim Ziehen der Pfeile aus der Zielscheibe. Der Bereich unmittelbar hinter dem Bogenschützen muss frei von Menschen sein, zumal sich der Pfeil auf der Scheibe oft in Gesichtshöhe befindet. So eine Nocke hinterlässt böse Verletzungen, wenn man sie mit Wucht ins Gesicht gerammt bekommt. Es empfiehlt sich unbedingt, in eine gute Zielscheibe zu investieren, die zum einen den Pfeil ohne Beschädigung auffangen kann und dem Bogenschützen auch erlaubt, den Pfeil wieder ohne Beschädigungen heraus zu bekommen.
Es gibt noch eine Vielzahl weiterer Punkte, die man aufzählen könnte. Z. B. die Pfeilauflage kann beschädigt sein, oder, oder, oder. Aber die hier aufgeführten sind die häufigsten Probleme. Generell gilt, dass Material von Zeit zur Zeit auf Beschädigung kontrollieren. Wenn eine Beschädigung festgestellt wird, im Zweifel austauschen!