Worin unterscheiden sich Pfeile?

von bogenundpfeile.de

Tipps & Tricks, Ratgeber und Kaufberater für den Bogensport

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Der Pfeil ist für den Bogensportler wie die Reifen für ein Auto. Der Reifen die wichtigste Verbindung zwischen Fahrwerk und Fahrbahn und hat damit die größte Wirkung auf das Fahrverhalten. Was nutzt ein Premiumwagen mit allen möglichen elektronischen Assistenten und vielem mehr, wenn die billigsten Reifen montiert sind und die Straßenlage dadurch schlecht wird.

Ähnlich ist es beim Bogenschießen. Das Bogenschießen ist eine der technisch anspruchsvollsten Disziplinen. Die Technik des Bogenschützen und das Material gehen Hand in Hand. Der Pfeil muss zum Bogen und zur Schießtechnik des Bogenschützen passen. Nur gut abgestimmtes Material vermittelt Freude am Bogenschießen. Die Pfeile und das verwendete Material sind wichtig und der Bogenschütze muss die Grundbegriffe der Pfeilkunde beherrschen.

Das Bogentuning ist ein Thema für sich und kann auf dieser Seite nicht abschließend behandelt werden. Hier werden als Einführung die unterschiedlichen Pfeilarten und deren Eigenschaften grob erläutert. Es gibt nur drei unterschiedliche Materialien im Pfeilbau:

Der Holzpfeil

Der Holzpfeil ist im DFBV für die Langbogenschützen vorgeschrieben. Der Holzpfeil kann zwar heute sehr exakt hergestellt werden, jedoch ist der Holzpfeil für andere Bogenarten (z. B. Blank-, Recurve- oder Compoundbogen) nicht geeignet. Der Holzpfeil „arbeitet“: Bei Feuchtigkeit oder Trockenheit verändert sich der Pfeil und wird womöglich krumm. Im Wettkampf muss der Holzpfeil übrigens von den Langbogenschützen mit Naturbefiederung geschossen werden. Die Naturfedern machen den Pfeil auf kurzen Distanzen sehr stabil, jedoch wird die Reichweite durch die großen Naturfedern doch stark verkürzt. Für die anderen Bogenarten ist der Holzpfeil absolut nicht zu empfehlen. Der Holzpfeil ist viel zu ungenau und lässt kein Feintuning zu. Es wäre sehr schade um einen Blankbogen, wenn dieser mit einem Holzpfeil geschossen werden würde.

Rechts abgebildet sind die verschiedenen Pfeiltypen. Von links nach rechts sind hier ein Holzpfeil, ein Aluminiumpfeil (Halle) ein Aluminiumpfeil (Jugend) und ein Carbonpfeil abgebildet.

Die Länge der Pfeile hat nichts mit dem Material zu tun, sondern hängt alleine von der Auszugslänge des Bogenschützen ab.

Die Befiederung der Pfeile hängt von dem Verwendungszweck ab. Ein Pfeil für kurze Distanzen hat für einen besseren Wirkungsgrad eine größere Befiederung . Ein Langstreckenpfeil benötigt wegen des hohen Luftwiederstands eine kleine Befiederung.

Die Pfeilspitzen haben auf dem Pfeilflug eine große Auswirkung. Das Gewicht der Spitze muss auf die Technik und das Zuggewicht des Bogens abgestimmt werden, Stichwort Spinewert. Das kann ein erfahrener Trainer oder ein gutes Fachgeschäft leisten.

Der Aluminiumpfeil

Moderne Pfeile werden aus Aluminium gefertigt. Aluminium ist ein leichtes Metall, das sich bei Feuchtigkeit nicht verzieht. Der Aluminiumpfeil ist für Blank- und Recurvebögen geeignet. Für den Anfänger empfiehlt sich ein Pfeil aus Aluminium nicht unbedingt. Der Aluminiumpfeil ist empfindlich, wenn er auf harte Ziele trifft, dann verbiegt er sich sehr leicht. Dies passiert auch beim Ziehen des Pfeils von der Zielscheibe. Da ein Anfänger zu Beginn die Scheibe nicht unbedingt treffen wird und das Ziehen des Pfeils von der Scheibe auch noch nicht optimiert durchgeführt wird, erhält er sehr schnell einen krummen Pfeil. Ein krummer Pfeil fliegt nicht gut. Der Pfeil aus Aluminium wird in der Halle gerne mit der dicken Naturbefiederung geschossen (wegen der kurzen Hallendistanz von 18 oder 25 Metern). Sonst wird der Aluminiumpfeil von erfahrenen Turnierschützen verwendet, wenn die speziellen Vorteile des Alupfeils von Vorteil sind.

Der Aluminiumpfeil kann von den Blankbogen-, den Recurve – und den Compoundschützen verwendet werden.

Der Carbonpfeil

Der Carbonpfeil ist ein moderner Pfeil. Sein großer Vorteil ist die unglaubliche Stabilität. Der Pfeil ist fast unverwüstlich und kann kaum beschädigt werden. Wenn der Carbopfeil allerdings beschädigt wird, splittert er. Der Carbonpfeil glänzt durch die Haltbarkeit und ist der ideale Pfeil für Anfänger. Der Carbonpfeil kann niemals krumm werden.

Wenn Carbon splittert, gibt es bedenken, dass Tiere eventuell das Carbon fressen. Carbon ist faserig und die Carbonfasern zerbrechen bei der kleinsten Berührung. Die Carbonfasern können z. B. bei einem Unfall nicht von einem Arzt aus der Hand entfernt werden, da die Carbonfasern sofort brechen. (Keine Angst, der Pfeil zersplittert im schlimmsten Fall am Ziel, wenn er einen Stein trifft und nicht am Bogen. Da muss schon etwas Außergewöhnliches passieren).

Der Carbonpfeil ist gegenüber dem Alupfeil etwas windanfälliger. Auf großen Distanzen (größer als 50 m) wird der Pfeil daher vom Wind stärker beeinflusst der der reine Alupfeil. Jedoch ist der Carbonpfeil leichter als Aluminium, dafür können Pfeile aus Aluminium viel genauer gefertigt werden.

Der Carbonpfeil kann von den Blank -, den Recurve – und den Compound – Bogenschützen verwendet werden.

Der Pfeil aus Aluminium und Carbon

Die Wettkampfschützen verwenden häufig besonders teure Pfeile. Deren Innenleben besteht aus Aluminium und die Außenhülle aus Carbon. Hier wird das Beste aus zwei Welten vereinigt. Der Alu-Carbon-Pfeil ist nicht so windanfällig und trotzdem unzerstörbar wir ein Carbonpfeil. Dieser Pfeiltyp ist wegen des Preises nur für Turnierschützen zu empfehlen.

Dieser Pfeil kann von den Blank-, den Recurve- und den Compound-Bogenschützen verwendet werden.

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