Der Hallenpfeil

von bogenundpfeile.de

Tipps & Tricks, Ratgeber und Kaufberater für den Bogensport

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In der Halle trifft der Bogenschütze auf andere Bedingungen als in der Freiluftsaison. So gibt es in der Halle zum einen keine Witterungseinflüsse. Alle Pfeilentscheidungen, die witterungsabhängig getroffen worden sind, spielen also in der Halle keine Rolle mehr. Gleiches gilt für alle Entscheidungen für Langstrecken, die Entfernung in der Halle ist konstant 18 m (in seltenen Fällen auch 25m). Durch die Tatsache, dass die Entfernung immer 18 m ist, spielt auch der Spinewert nicht mehr die große Rolle. Auf eine feste Entfernung bekommt man auch einen Pfeil, der nicht zum Bogen passt, über eine Korrektur der Visiereinstellung ins Gold.

Der Hallenpfeil Tipp

Die Bedingungen in der Halle unterscheiden sich so sehr von den Freiluftbedingungen, dass der Schütze zu Beginn der Hallensaison die Entscheidung treffen muss, ob er sein Material für die Hallenbedingungen optimiert. Wenn er die Entscheidung trifft, kommen zum einen Kosten auf den Bogenschützen zu und zum anderen muss der Bogen umgebaut werden. Ein anderer Pfeil erfordert eine andere Buttoneinstellung und eine korrigierte Positionierung der Pfeilauflage und damit ein neues Finetuning des Bogenschützen.

Unter Abwägung dieser Punkte entscheiden sich die meisten Bogenschützen für einen Umbau mit der Hoffnung, mehr Ringe zu erreichen.

Anforderungen an die Halle:

  1. Der Pfeil sollte möglichst dick sein (Regeln lassen 9,3 mm zu). Durch einen dickeren Schaft kann der Bogenschütze einige Ringe „hinzugeschenkt“ bekommen, wenn der nächst höhere Ring eben noch und gerade so berührt wird (insbesondere für Compoundschützen mit der kleinen Innenzehn von Vorteil).
  2. Hohe Anforderungen an das Material in Bezug auf Gleichheit. Die Pfeile müssen sehr exakt sein und so dem Bogenschützen die Wiederholung des Schusses ermöglichen. Auf die kleinen Spots in der Halle muss der Bogenschütze sehr präzise schießen. Je gleicher die Pfeile sind, umso größer ist der Vorteil den der Bogenschütze erhält.
  3. Der Pfeil soll möglichst schnell stabilisieren. Da nach 18 m der Flug schon zu Ende ist, muss der Pfeil auf diese kurze Distanz bereits in die Flugphase eingetreten sein. Zumindest die Spitze des Pfeils darf nicht mehr wackeln.

Welches Material verwende ich in der Halle?

Kein Pfeil kann so exakt gefertigt werde wie ein Pfeil aus Aluminium. Hier ist der Easton X7 als der genaueste Aluminiumpfeil der Welt herausragend und eignet sich ideal für die hohen Anforderungen an die Halle in Bezug auf die Exaktheit und Wiederholbarkeit. In der Halle sind also Pfeile aus Aluminium den Carbonpfeilen vorzuziehen, vor allem, da der X7 ein ausgesprochener Profipfeil und gleichwohl für verhältnismäßig wenig Geld zu haben ist. Achtung Compoundschützen: Der Schaft aus Aluminium kann der Kraft aus einem hochgedrehten Compound nicht immer standhalten. Dann bleibt in diesen Fällen nur der Griff zu einem Pfeil aus stabilen Carbon.

Wie dick darf der Pfeil sein?

Der Pfeil in der Halle kann nicht dick genug sein. Tatsächlich lassen sich auf den engen Hallenturnieren durch einen dickeren Schaft einige Ringe zusätzlich ergattern (Faustformel 5 – 10 Ringe mehr, dies gilt besonders für Compoundbögen mit der kleinen Innenzehn). Allerdings schiebt das Regelwerk dem Dickenwachstum der Pfeile einen Riegel vor. Der Pfeil darf nach dem WA-Reglement (früher FITA) eine maximale Pfeildicke von 9,3 mm haben (die Spitze maximal 9,4 mm).

Welche Befiederung eignet sich für die Halle?

Da der Luftwiderstand in der Halle keine Rolle spielt, hat ein Hallenpfeil eine möglichst große Befiederung. Am geeignetsten ist für die Halle tatsächlich eine Naturbefiederung. Naturfedern stabilisieren den Pfeil am schnellsten und tragen so ihren Teil zu einem präzisen Schussbild bei. Da die Naturfedern in der Halle auch nicht nass werden, sind die Naturfedern die erste Wahl.

Wieviele Pfeile benötigte ich für die Hallensaison?

Die Halle hat viele Vorteile. Es gibt in der Halle in der Regel keinen Verlust von Pfeilen. Außerdem trifft der Bogenschütze aufgrund der kurzen Entfernung und so werden die Pfeile auch nicht durch Fehlschüsse beschädigt. Es gibt aber in der Halle häufiger „Robin-Hood-Schüsse“, daher gibt es von Zeit zu Zeit auch in der Halle einen Pfeilverlust.
Zumeist reichen 6 Pfeile für eine komplette Wintersaison (in der Freiluft-Saison benötigt der Bogenschütze bestimmt ein Vielfaches davon).

Für welche Stilart eignen sich diese Tipps?

Es gibt keinen Unterschied zwischen Compound-, Recurve- oder Blankbogen. Lediglich die Langbogner werden auf die Holzpfeile Reglementbedingt (DFBV) ausweichen müssen. Dabei gilt: je identischer die Pfeile sind, desto besser das Schussbild. Bei Naturprodukten ist aber genau das die Schwierigkeit..