Der Nockpunkt

von bogenundpfeile.de

Tipps & Tricks, Ratgeber und Kaufberater für den Bogensport

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Der Nockpunkt wird auf die Sehne montiert, damit der Pfeil immer an der gleichen Stelle eingenockt werden kann. Der Nockpunkt ist daher ein Hilfsmittel und nimmt einen wichtigen Einfluss auf die Pfeilgruppierung. Damit der Bogenschütze eine gute Pfeilgruppierung erreichen kann, muss der Nockpunkt an der richtigen Position auf der Sehne befestigt werden. Der Bogenschütze muss die Höhe des Nockpunktes immer wieder kontrollieren. Hierfür markiert man die Sehne mit einem Strich unterhalb und oberhalb des Nockpunktes. Damit kann ein verschieben des Nockpunkts festgestellt werden und der Bogenschütze erspart sich in solchen Fällen viel Arbeit bei der Fehlersuche.

Nockpunkt: Den Nockpunkt setzen

Häufig wird ein Messing-Klemmpunkt gesetzt. Diese Messing-Nockpunkte haben den Vorteil, dass sie schnell gesetzt werden können und leicht zu verschieben sind. Daher sind die Messing-Nockpunkte für Einsteiger und zu Beginn eines Tunings eine gute Wahl. Es gibt aber auch Nachteile: Der Messing-Nockpunkt ist schwer und nimmt der Sehne deswegen einiges an Energie. Zudem muss der Messing-Nockpunkt mit der Zange fest in die Sehne geklemmt werden, dadurch wird die Sehne an dieser Stelle geschwächt. Alternativ kann man einen Nockpunkt auch mit Garn wickeln oder aus Papier herstellen. Diese Nockpunkte können aber nicht so leicht verschoben werden und eignen sich daher nur für die fortgeschrittenen Bogenschützen, die ihr Material kennen.

Der Nockpunkt wird nur bei korrekt eingestellter Standhöhe gesetzt!

Nockpunktüberhöhung ermitteln

Für das erste Grobtuning wird mit einem Checker eine gerade Linie (rechter Winkel) von der Pfeilauflage zur Sehne ermittelt. Der Nockpunkt muss nun über diesem Punkt überhöht angebracht werden, der Pfeil wird ja unterhalb des Nockpunkts eingenockt. Früher wurde die Nockpunktüberhöhung mit ca. 12 mm angegeben. Bei den heutigen sehr modernen Bögen die ähnlich wie ein Compound eingestellt werden können, ist eine Nockpunktüberhöhung von 9 mm (Unterkante des Nockrings) in Ordnung.

Die „echte“ Nockpunkthöhe hängt wesentlich von der Schießtechnik ab und muss über einen Rohschafttest ermittelt werden. Mit diesem Grobtuning fährt man aber schon ganz gut!

Faustformel für Nockpunktüberhöhung: 1/2 Schaftstärke + 1/2 Nockdicke (dicke der Pfeilnocke) + Tiller

Nockpunkt setzen

Der Nockpunkt wird mit einer Nockpunktzange gesetzt. Wenn anschließend ein Grobtuning und Feintuning von Probepfeilen durchgeführt werden soll, kann der Nockpunkt nur angezogen werden, denn die korrekte Nockpunkthöhe wird ja nun über den Rohschafttest ermittelt. Anschließend muss der Nockpunkt aber fest an die Sehne gepresst werden, denn es gibt nix schlimmeres für einen wiederholbaren Schießstil, als ein wandernder Nockpunkt. Hilfreich ist auch, den Nockpunkt mit einem unauslöschlichen Stift auf der Sehne zu markieren. Damit kann man ein Verrutschen des Nockpunktes leichter feststellen und entsprechend früh Gegenmaßnahmen ergreifen.

Es ist hilfreich, unterhalb des Nockpunkts einen zweiten Nockpunkt zu setzen. Dieser Nockpunkt soll ungefähr in Pfeilbreite + 1 mm gesetzt werden. Der zweite Nockpunkt ist von der Energieabgabe ein klarer Nachteil, ist jedoch dem konstanten Schießen förderlich. Gerade auch für Einsteiger zu empfehlen, wird der Pfeil doch immer an gleicher Stelle eingenockt. Es ist ein Vorteil für den identischen Schussablauf.

Beim Bogenschießen neigen viele Bogenschützen dazu, mit dem oberen Finger der Zughand einen leichten Druck auf den Pfeil auszuüben. Damit sich der Pfeil dennoch nicht verschiebt, setzt man auf der Sehne einen 2. Nockpunkt.

Nockpunkt aus Papier

Der Nockpunkt muss nicht aus Messing sein. Fortgeschrittene Bogenschützen, die ihr Material kennen und den Nockpunkt nicht mehr versetzen müssen, sollten sich überlegen, den Nockpunkt aus Papier zu fertigen oder mit Fastflightgarn zu wickeln.

Papiernockpunkte sind sehr leicht, stabil, witterungsbeständig und sehr haltbar. Um einen Papiernockpunkt zu setzen benötigt man:

  • 2 Papierstreifen: ca. 5 mm breit und 10 cm lang
  • Sekundenkleber
  • ein scharfes Messer

Einfach einen Tropfen Sekundenkleber auf die markierte Nockpunkthöhe geben und eine erste Wicklung mit dem Papier machen, dann einen Tropfen Kleber hinzugeben und kurz halten. Dann das Papier mit einer Klebespur bestreichen und unter Spannung das Papier aufwickeln.

Das Papier kann auch farblich mit einem Stift angemalt und so passend zum Bogen gestaltet werden. Um den Papiernockpunkt für Regen unempfindlich zu machen, schmiert man den Papiernockpunkt mit Uhu ein. Fertig!

Ein Nockpunkt lässt sich auch mit Fastflightgarn wickeln (PDF auf AIXBOW.de). Wer einen Nockpunkt mit Garn wickeln kann, sollte dies auch ausprobieren. Der Vorteil durch die Gewichtsersparnis ist schon beeindruckend. Es wird einiges mehr an Power vom Bogen auf den Pfeil übertragen. Dies ist insbesondere auf den großen Distanzen ein Vorteil.